Pflanzen-Spielereien (Ostereier färben)

Woher kommt eigentlich der Brauch, Ostereier bunt zu färben?

Es gibt verschiedene Vermutungen; das Ei gilt seit jeher als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben.
Das Christentum hat dem später eine besondere Bedeutung gegeben, nach 40 Tagen Fastenzeit durfte man wieder Eier essen. Hartgekocht hielt sich das Grundnahrungsmittel  sehr lange. Vermutlich hat man sie gefärbt, um sie von frischen  Eiern unterscheiden zu können.

Die Tradition des Färbens ist bis heute geblieben,  auch Schokoladeneier sind in buntes Papier gehüllt.

Heuer möchte ich Ostereier mit Naturmaterial färben. Dazu gehört ein wenig Experimentieren und Recherchieren.
Geeignet sind Zwiebelschalen, Kurkuma, Rote Bete (als Saft oder Pulver), Hibiskusblüten, Spinat, Petersilie und einiges mehr.

Zunächst geht es darum, einen Sud herzustellen.
Ich habe mich für zwei Farben entschieden, Gelb und Rot.

Für Gelb (Orange) habe ich Zwiebelschalen in einen Topf gegeben, Kamillenblüten und  Kurkuma.  Mit Wasser aufgießen, köcheln lassen, abgedeckt  kann der Sud ziehen.

Für die Farbe Rot gebe ich gemahlenes Rote Bete Pulver, gemahlene Hibiskusblüten, Früchtetee-Mischung und Alkannawurzel (Rotes Färberkraut, einige Substanzen sind aus meiner „Rührküche“ für Naturkosmetik entwendet) in den kleinen Topf.

Die Eier habe ich gründlich mit Apfelessig gereinigt, damit lässt sich auch der Stempel entfernen und die Oberfläche nimmt die Farbe besser auf.

Nun werden die Eier im jeweiligen Pflanzensud ca. 10 Minuten gekocht. Den Sud habe ich zuvor abgeseiht. Die  Eier ab und zu mit einem Löffel bewegen, damit sich eine gleichmäßige Färbung ergibt.
Danach abschrecken(sonst kann man sie schwer abschälen) und im erkalteten Sud  für längere Zeit nachziehen lassen (bei mir ca. 6 Stunden), um die Farbe zu intensivieren.

Wenn die Eier getrocknet sind, mit etwas Speiseöl (Rapsöl) einreiben. Erst jetzt kommt die Tönung gut zur Geltung und das Ei glänzt.

Es gibt viele  Möglichkeiten, Ostereier ein wenig  bunt zu färben, wobei die Ansprüche nicht zu hoch sein sollten. Aber es macht Freude, mit Naturmaterialien zu experimentieren und zu sehen, was sich Geeignetes in Küche und Garten finden lässt. Auch den Prozess zu verfolgen, wann eine Färbung eintritt.
Durch das Wenden mit dem Löffel haben sich „Muster“ ergeben, welche die Ostereier leicht  marmoriert erscheinen lassen.

Ich wünsche ein angenehmes Osterfest, heuer durch die Einschränkungen auf das Nötigste und vielleicht auch Ursprüngliche reduziert (wie Naturostereier färben, süßes Osterlamm backen).

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert