Zitronenverbene Aloysia citrodora

Die Zitronenverbene Aloysia citrodora ist ein altes Heil- (und Küchen-) Kraut, das sich wunderbar ins Kräuterbeet einfügt.
Sie gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse Verbenaceae, ist in Südamerika beheimatet und wird auch Zitronenstrauch, Zitronenblatt oder Verbenenkraut genannt.

Kulinarisch wird das Kraut als Tee genossen (franz. Verveine-Tee), aromatisiert aufgrund des fruchtigen Aromas Bowlen, Obstdesserts, Süßspeisen oder Gelees.

Im naturnahen Garten lockt der Duft von Zitronenverbene eine Fülle von Nützlingen wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.
Auch in Potpourris oder im Kräuterkissen zusammen mit anderen Kräutern und Blüten macht sich das Aroma der Pflanze gut.

Die Zitronenverbene ist ein mehrjähriger Strauch (Halbstrauch), der hier in unseren Breiten eine Höhe von 120 cm erreichen kann. Die Pflanze ist allerdings nur bedingt winterhart und verträgt keine Staunässe.
Darum setze ich meine beiden Zitronenverbenen im Herbst in Töpfe und überwintere sie im Kalthaus.
Die Pflanzen treiben im Frühjahr sehr spät aus und vertragen keine Maifröste. Dann allerdings sind sie eine Zierde im Kräutergarten bis zum ersten Forst.

Auf den Blättern befinden sich kleinere Punkte, die Öldrüsen, welche die ätherischen Öle beinhalten und den charakteristischen Duft beim Berühren entfalten.
Das ätherische Öl wird in der Naturkosmetik und zur Parfumherstellung eingesetzt und kann auch in die Duftlampe (oder auf den Duftmelt) geträufelt werden.

In den Sommermonaten trägt die Zitronenverbene eher unauffällige, weiß-fliederfarbene Blüten, die in langen Rispen angeordnet sind.

Besonders in Frankreich ist die Zitroneverbene eine beliebte Teepflanze oder wird frisch ins Wasser gegeben. Aber nicht nur das.
Zitronenverbenen-Likör (Verveine Liqueur) ist ein typisch französisches Getränk, das gerne als Digestiv genossen wird. Dieser wird zum Abschluss eines Menüs gereicht im Gegensatz zum Aperitif.
Die Herstellung erfordert allerdings Geduld, da der Likör reifen muss (ähnlich wie guter Wein).
Wichtig ist, hochprozentigen Alkohol zu verwenden, da nur so die typisch grüne Farbe entsteht. Nach dem Ziehen (von einer bis zwei Wochen) wird gefiltert und mit Sirup auf Trinkstärke verdünnt.

Zutaten:
. Frische Blätter ohne Stiele
. optional eine halbe Vanilleschote
. optional Zesten einer halben Bioorange
.  0,5 l Weingeist (95 Vol.%)
.  250 – 400 g heller Rohrzucker (oder weißer Kandis)
. 0,5 l möglichst kalkarmes, nicht mineralisiertes Wasser

Bitte keinen dunklen Zucker verwenden, denn er würde die grüne Farbe des Liquers verändern.

Zubereitung:
Die Blätter mit den Zutaten in ein verschließbares Glas geben, mit dem Alkohol aufgießen, bis alles bedeckt ist, und ca. eine Woche (bis 2 Wochen) möglichst dunkel ziehen lassen.
Gelegentlich schütteln.
Nach kurzer Zeit wird der Auszug grün, wobei es spannend ist, die Farbveränderung zu beobachten.

Zubereitung des Zuckersirups:
Einen halben Liter Wasser mit dem Zucker aufkochen. Etwa zehn Minuten sanft köcheln lassen. Abkühlen und im Kühlschrank aufbewahren.
Nach ein bis zwei Wochen kann der Verbenen-Auszug durch einen Teefilter abgeseiht werden.
Die Blätter sind braun geworden, das leuchtende Grün ist in den Alkohol übergegangen.

Einen halben Liter des vorbereiteten Sirups hinzugeben (eventuell auch etwas mehr).
Nun kann der fertige Likör in Flaschen gefüllt werden, wo er an einem kühlen, dunklen Ort für einige Wochen reift.
Es ist ein feiner (Medizinal) Likör entstanden, der den Sommer in sich trägt. Er wird dann genossen, wenn längst eine andere Jahreszeit in der Natur herrscht.

 

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