Aprilgrün

Der Frühling ist da und fordert dazu auf, „tätig“ zu werden.
Da das Wetter sehr beständig ist zur Zeit mit fast sommerlich anmutenden Temperaturen, kommt meine innere Uhr ein wenig aus dem Takt.

Die neue Grassaat zwischen den oberirisch gelegenen Wurzeln der Fichte müssen stets feucht gehalten werden und bald zeigen sich frische Halme und auch die darunter liegende Grasnarbe drängt nach oben.

Die ersten Versetzungsaktionen finden statt und mein Problembereich „Waldgartenzone“ bringt sich wieder in Erinnerung.
Aber es macht auch Spaß, die Areale zu gestalten und nach und nach zu sehen, wie bereits vorhandenen Stauden die Lücken schließen.
Der Garten ist Gartencenter zugleich, in dem ich mich nach Herzenslust bedienen kann.

Waldglockenblumen treiben aus, Waldgeißbart und Salomonssiegel, eine sehr hübsche Staude für den Schatten, die zunächst wie Spargel aus dem Erdreich spitzt und sehr schnell an Höhe zunimmt.

 

Der Baumstumpf direkt unter der großen Fichte bietet einen hübschen Sitzplatz, um die Wald-Atmosphäre aufnehmen zu können und auch mein Kätzchen Geany hoppelt beglückt heran, um eine Pause zu machen.

 

Die ersten Duftveilchen, auch Märzveilchen genannt (Viola odorato), schießen wie Pilze aus dem Boden und somit muss Veilchenblütenessig angesetzt werden.  Es ist das erste Produkt aus der Naturküche und darf (bei mir) nicht fehlen.

Dafür werden zwei Handvoll Veilchenblüten gepflückt und ein wenig Melisse.
Blüten und Kräuter werden mit weißem Balsamicoessig übergossen, zusammen mit etwas Kandiszucker und dem Saft einer halben Zitrone. Der Kandiszucker löst sich sogleich auf.

Nach etwas zwei Wochen wird abgeseiht. Der Essig hat ein wunderbar mildes Aroma und eine kräftig getönte Farbe und passt sehr gut zu Blattsalaten.
Genauso kann aber später auch Estragon- oder Rosenblütenessig angesetzt werden,  da die Veilchenblüte rasch vorbei ist.

In der Blumenwiese stellt sich wieder mein altbekannter Rhythmus ein. Wenn Zeit  und eine Pause angesagt ist, wird ein wenig Klee ausgestochen, in das Loch eine Mischung aus Sand und Kornblumensamen gefüllt, die ich in einem kleinen Körbchen aufbewahre.

Die ersten Salate sind schon im Gemüsebeet eingezogen. Pflücksalat, ein wenig Rucola und vier Kohlrabi-Knollen, die Kälte vertragen und einen Hut aus Plastik bekommen, sollte es zu frisch werden.

Das runde, handliche Sieb mit einem Holzrand  hat sich bislang bestens bewährt zum Aufbereiten der Komposterde.
Der Lattenkomposter auch, mit dem wir unsere ersten Erfahrungen sammeln.  Im unteren Bereich kann nun im dritten Gartenjahr reife Komposterde entnommen werden, die ich bei Bedarf fein siebe.

Am Teich blüht eine Vielzahl unterschiedlicher Primula-Stauden, derzeit überwiegend in der Farbe Purpur (Primula japonica).
Nicht lange, dann rücken Sumpfdotterblumen nach und die Farbe Gelb setzt sich durch.

Überall tauchen Schachbrettblumen auf, die aufgrund ihrer dezenten Zurückhaltung punkten.

Ich komme kaum nach, all die neu ausgetriebenen Pflanzen zu bewundern.
Noch wirkt alles  licht und „aprilgrün“ mit limettengelbem Laub an den Bäumen, wie es nur im April zu finden ist.

Am 25. April ist auch der „Tag des Baumes“, der jedes Jahr  mit Feierstunden begangen wird.

 

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