Vorfrühling

Am 2. Februar ist Maria Lichtmess.

Im Kirchenkalender ist „Mariä Lichtmess“ ein wichtiger Tag, da die Weihnachtszeit offiziell endet. In der katholischen Kirche werden Krippe und Weihnachtsbaum abgebaut. Traditionell wird der Jahresbedarf an Kerzen und für den privaten Gebrauch geweiht.

Und spätestens jetzt merkt man es auch deutlich, dass die Tage wieder länger sind.
Nach einer Bauernregel: an Lichtmess um eine ganze Stund.“

„Wenn es an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit…“ 
Besagt eine alte Wetteregel. Dies trifft heuer zu und somit werden Hobbygärtner wie ich langsam unruhig, denn die Gartenarbeit wird bald losgehen.
Die ersten Aufräumungsarbeiten haben bereits stattgefunden wie das Abschneiden verdorrter Blütenstände von Hortensien.
Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) im Kräutergarten zwischen den Steinen  habe ich teils entwurzelt, da sich die Stauden stark vermehrt haben. Der frische Austrieb ist längst sichtbar.
Langsam können auch Dahlien in Töpfen vorgezogen werden, ebenso wie Levkojen aus Samen, die später den Gemüsegarten optisch bereichern werden.

Hier im Süden hat es kräftig geregnet, was der Natur gut getan hat. Alles sieht frisch gewaschen aus, nachdem es recht trocken war.

Sie sind kaum zehn Zentimeter hoch und doch verheißen sie alles Glück dieser Erde, gut verpackt zwischen drei weißen, schlichten Hüllblättern, bedruckt mit einer grünen Mitte. Und sie läuten Maria Lichtmess ein. Darum tragen sie auch den hübschen Beinamen „Lichtmess-Glöckchen“, von Schneeglöckchen ist hier die Rede.

Die Blüte der Schneeglöckchen  zeigt im phänologischen Kalender, der sich mit regionalen, regelmäßig wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen der Natur beschäftigt, den Beginn des Vorfrühlings an. Auch die Blüte der Hasel ist ein verlässliches Indiz hierfür. Die Haselkätzchen, wie sie auch heißen (die männlichen Blütenstände) sind allerdings von unauffälliger maisgelber Farbe.

Die Schneeglöckchenblüte wird mit jedem Jahr ein wenig früher gemeldet, was sich auf Arbeiten im Garten und in der Natur auswirkt, da sie auch idealer Zeitpunkt gilt, um mit dem Setzen der Gehölze zu beginnen.

Jedes Jahr nehme ich mir vor, all meine Schneeglöckchen gebührend zu bewundern, da sie so selbstverständlich und rührend unscheinbar wirken. Besonders neben auffällig erscheinenden Lenzrosen, die nun ihre Knospen entfalten, aber wesentlich dominanter im  Wuchs.
Bald werden Schneeglöckchen wieder verschwunden sein, so still wie sie sich aus dem Erdreich geschoben haben, um Platz zu schaffen für die nächsten Frühjahrsblüher.

Auch die Zaubernuss (Hamamelis)  hat sich in Schale geworfen und zeigt ihre Blüten und das über einen längeren Zeitraum hingweg.
Vorfrühling ist die Farbe von Gelb, vieles blüht in diesem speziellen maisgelben Ton.
Anfang März wird die Kornelkirsche (Cornus mas), hier im Bild, ihre kleinen Blüten noch vor dem Erscheinen der Blätter öffnen.
Vielleicht zeigt sich an geschützten Stellen auch die erste Osterglocke in hellem Ton, um wenig später den kräftigen Farben den Vortritt zu lassen.

Die Zeit der kleinen Wunder hat begonnen. Jeden Tag wird es neue Entwicklungen im Garten und in freier Natur zu bestaunen geben. Die Witterung lässt viele Überraschungen zu.

Ich wünsche einen guten Start in das neue Gartenjahr.

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