Kräuter und Gewürze für die kalte Jahreszeit (wärmende Handcreme)

In der ungemütlichen Jahreszeit leiden viele Menschen unter kalten Händen und Füßen.

Auf der Suche nach Heilmitteln aus der „Naturapotheke“ bin ich auf ein Rezept gestoßen, welches  gleich zwei interessante Pflanzen vereint:
Johanniskrautöl als pflegende Substanz und zum „Wärmen“ das ätherische öl der Muskatnuss.

(Quelle: Fernsehsendung „Wir in Bayern“  Kräuter und Gewürze für die Kalte Jahreszeit, Monika Engelmann.)
www.br.de/br-fernsehen/sendungen/wir-in-bayern/service/kaelte-kalte-fuesse-haende-gewuerze-kraeuter-monika-engelmann-102.html

Die wärmende Hautcreme soll dabei auf natürliche Weise die Durchblutung anregen.
Wirkung:
durchblutungsanregend
wärmend
heilend

Zutaten:
3 g Bienenwachs
20 g Johanniskrautöl (Rotöl)
5 g Lanolin
3 g Sheabutter
20 g Wasser
2 Tropfen ätherisches  Muskatöl

Ich habe  zum Testen von allem die Hälfte genommen und zusätzlich mit Weingeist (12%-ig auf die Wasserphase  berechnet)  konserviert. Es ist aufgrund des geringen Wasseranteils eine geschmeidige Salbe geworden. Auf feuchten Händen aufgetragen, zieht sie gut ein.

Und so habe ich es gemacht:
Das Johanniskrautöl, Lanolin, Bienenwachs und die Sheabutter bei ca. 65 ° C klar im Becherglas aufschmelzen. Glas vom Herd ziehen.

Das 65° C heiße Wasser tropfenweise und unter langsamem Rühren zur geschmolzenen Masse geben. Wasser während dieser Phase auf Temperatur halten.
Sanft handwarm rühren. Das ätherische Muskatöl (und die Konservierung) eintropfen.

Ätherisches Muskatöl Myristica fragrans vom Muskatnussbaum ist eine Pflanzenart aus der Familie der Muskatnussgewächse (Myristicaceae).
Sein Samen, die Muskatnuss, findet als Gewürz und Heilpflanze Verwendung.

Hier in unseren Breiten ist es hauptsächlich als Gewürz bekannt, am besten frisch gerieben.
Doch es kann mehr. Beispielweise in der Aromalampe zusammen mit Zimt-, Nelken-, Fichten-  und Orangenöl vermischt als Winterduft, der die Luft klärt und für angenehme Stimmung sorgt. Genauso gut kann die Mischung in Aromamelts aus Bienenwachs untergebracht werden, die in der Aromalampe schmelzen. Muskat wärmt hierbei auch die Seele.

Muskaltöl zählt wie Zimt oder Nelke zu den so genannten „heißen“ Ölen, da sie erwärmend wirken. Auf der Haut sollte Muskatöl allerdings vorsichtig und sparsam angewendet und die Hautcreme lokal für Hände (oder Füße) benutzt werden.

Bei Lanolin, auch Wollwachs genannt, welches aus der Wolle der Schafe gewonnen wird, sollte darauf geachtet werden, wasser- und pestizidfreies Lanolin bei einem zuverlässigen Anbieter zu beziehen.
Es fungiert hier in diesem Rezept mit einer hohen Fettphase als Wasser-in-Öl Emulgator. Seine emulgierende Wirkung und pflegende Wirkung beruht im Wesentlichen auf dem Wollwachsalkohol, der in Lanolin zu etwa 10 % vorhanden ist.

Johanniskrautöl ist ein wunderbares Öl, eigentlich ein Mazerat (ein Ölauszug), gewonnen aus den Blüten des getüpfelten Johanniskrautes (Hypericum perforatum).
Das Charakteristische an der Pflanze ist, dass sich die goldgelben Blüten blutrot verfärben, wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt. Die drüsigen Ölbehälter enthalten das Hypericin, welches für die Farbe sorgt.
Dem Öl (Rotöl) werden antibiotische, wundheilende und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Es kann bei Ekzemen eingesetzt werden, bei Muskel-und Gelenkschmerzen, bei Verbrennungen und Wunden, es pflegt trockene und schuppige Haut und unterdrückt das Jucken.

Und es kann leicht selbst hergestellt werden:
Angetrocknetes Johanniskraut leicht anmösern oder gut zerkleinern, in ein helles Glasgefäß geben, mit Öl auffüllen, bis alles gut bedeckt ist.
Wichtig ist, hochwertiges naturbelassenes, nicht raffiniertes und vor allem oxidativ stabiles Öl zu verwenden wie beispielsweise Olivenöl, Sesamöl oder Jojobaöl.
Ca. drei bis fünf Wochen an einem hellen Standort ziehen lassen, dabei regelmäßig schütteln, damit die Wirkstoffe auf das Öl übergehen können.
Johanniskraut erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut, darum bitte nie bei Kontakt mit Sonne auftragen.

Der Termin ist fest im „Naturtagebuch“ vermerkt,  zur Zeit der Sommersonnwende zu Johanni am 24. Juni nach Johanniskraut Ausschau zu halten. Es wächst an Wegen, an Feldrändern, auf Magerwiesen und wird ca. 60 cm hoch. Johanniskraut blüht bis in den  Spätsommer hinein.

Es ist erstaunlich, in welcher Fülle die Naturapotheke Möglichkeiten bietet, sich zu pflegen, zu heilen, zu  lindern, von Pflanzen zu profitieren. Natürlich müssen auch die Nebenwirkungen sorgfältig im Auge behalten werden.
Und es macht  Spaß mit all den Substanzen zu hantieren, zu recherchieren und seinen Erfahrungsschatz zu erweitern.
Sich für etwas zu begeistern, zu „erwärmen“,  kann den oben beschriebenen Effekt herbeiführen oder auch verstärken.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert