Heilkräftiger Sauerhonig – Oxymel

Viele kennen sie, alkoholische Pflanzenextrakte, auch Tinkturen genannt. Dabei handelt es sich um Kräuterauszüge, bei denen die  Wirkstoffe aus den Pflanzen gelöst werden.  Alkoholische Auszüge werden mit Wasser verdünnt eingenommen und können bei  leichten körperlichen Beschwerden helfen.

Es gibt aber auch eine Alternative, um Wirkstoffe aus Kräutern, Wurzeln,  Blüten, Früchten oder Gewürzen zu lösen. Nämlich eine Basis aus Apfelessig und Honig.
Es gilt als natürliches Heil- und Stärkungsmittel  bei zahlreichen Beschwerden, das sogar bei Kindern angewandt werden kann.

Sauerhonig, auch Oxymel genannt, war früher Standard im Apothekerschatz. Er existiert, seitdem es Honig gibt.
Nun erobert sich der Sauerhonig seinen Platz zurück, denn die Kombination aus Honig, Apfelessig und Kräutern ist nicht nur wirkungsvoll, sondern auch schmackhaft.

Bereits der griechische  Arzt Galenus  von Pergamon (129 – 199) rühmte die große der Kraft der in Essig und Honig durch Mazeration gewonnenen Kräuterelixiere.
Hippokrates und Hildegard von Bingen priesen ihn als Heilelixier für Gesundheit und Glückseligkeit.

Im Apfelessig finden sich fast alle Inhaltsstoffe   des Apfels wieder. Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, Flavonoide, Antioxidantien, Zitronen- und Eissigsäure und Aminosäuren.
Apfelessig wirkt anregend auf den Stoffwechsel, wirkt einer Übersäuerung des Körpers entgegen, da er basisch verstoffwechselt wird. Außerdem sorgt er für eine gesunde Darmflora.
Honig, bitte aus der Region oder aus dem Bioladen, enthhält antibakterielle und entzündungshemmende Stoffe.
Kräuter aus dem Garten oder vom Balkon (oder auch aus der Apotheke oder dem Bioladen) runden das Dreiergespann ab.

Zubereitung:
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zubereitung, ich habe mich für diese entschieden:
Zuerst müssen die Kräuter in Essig ausgezogen werden. Nach 3 – 4 Wochen wird der Honig zugegeben.
Grob gilt das Mischungsverhältnis 2 Teile Apfelessig, 6 Teile  Honig, 1 Teil Kräuter.

Hier im Einzelnen:
Ein luftdichtes Einmachglas (bi
tte ohne Metalldeckel, da die mit  Essig oxidieren können) kein Metall an die Oxymele)  mit kochendem  Wasser desinfizieren.
Ich habe ein Einmachglas mit Gummi verwendet, es ist schlank wie eine Flasche geformt und ideal für meine Zwecke.

Kräuter waschen und zerkleinern, sehr gut trocknen lassen.
Kräuter mit dem Apfelessig vermischen und in das vorbereitete Gefäß füllen.
An einem dunkleren Ort 3 – 4 Wochen ziehen lassen, zwischendurch kräftig schütteln.
Danach abseihen und mit dem Honig vermengen, nach der Mazeration ist das die ca. 2- 3-fache Menge Honig.

Anwendung:
Einnahme pur 1 – 2 Tl morgens und abends 4 – 6 Wochen lang oder verdünnt in etwas kaltem Tee oder Wasser.
Schmackhaft sollen Oxymele auch als Salatdressing sein.

Ich habe Rose, Thymian, Rosmarin, Minze, Melisse,  Salbei und Kümmel gepflückt.
Nun muss der Kräuteressig ziehen, dann kann ich den Honig zugeben.

Langsam geht es auf das Ende des Gartenjahres zu, was die „grüne Hausapotheke“ betrifft. Das Kräuterelixier ist nochmals eine gute Gelegenheit, die Schätze aus dem Garten zu konservieren und in der kommenden Zeit davon zu profitieren.

Aber bitte immer Vorsicht! Bei körperlichen Beschwerde ist es ratsam, die Apotheke aufzusuchen oder den Arzt.

Die Rezept-Vorschläge sollen durchaus auch die „Sinne“ ansprechen und die Lust wecken, ein wenig mit den Pflanzen zu hantieren und unterschiedliche Wirkungsweisen zu erfahren.
Alleine das schafft ein Stück Wohlbefinden und „Wellness“ für die Seele gerade in der etwas ungemütlicheren Jahreszeit.

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