Lavendelzeit

Warum nicht ein bisschen Urlaubsflair in den Garten oder auf den Balkon zaubern, wenn die Reise vielleicht nicht wie geplant möglich ist?

Dies gelingt mit einer mediterran anmutenden Erscheinung, dem echten Lavendel (Lavendula angustifolia). Lavendel ist als Heil- und Nutzpflanze nutzbar und betört mit seinem krautigen, aromatischen Duft, der auch Insekten anzieht.

Lavendel bevorzugt einen gut durchlässigen, möglichst humusarmen Boden  in voller Sonne. Er kommt auch mit Trockenheit gut zurecht.
Er ist der klassische Begleiter zu Rosen und wehrt mit seinem Duft auch Schädlinge ab.

Die anspruchslose Pflanze braucht wenig Pflege, im Spätsommer kann die Pflanze zurück geschnitten werden, auch im Frühjahr ist ein Rückschnitt möglich.

Wenn Lavendel in voller Blüte steht, dann ist es meist ein Signal für mich, in den überbordenden Kräuterbeeten ein wenig auszulichten. Vor allem wilder Dost hat sich üppig ausgebreitet.
So bekommen Purpursonnenhut, der ausgesamt hat, Zitronenverbene und auch Kapuzinerkresse, die für leuchtendbunte Blickpunkte sorgt, wieder  mehr Licht und Platz.
Die Kräuterbeete wirken nun völlig anders in Kombination mit Prachtkerzen (Gaura lindheimeri) und Argentinischem Eisenkraut (Verbena bonariensis), dem Traumpaar schlechthin.

Lavendel bleibt natürlich für Insekten stehen, nur das was ich unbedingt für Naturkosmetik-Produkte benötige, schneide ich sorgsam ab.

Echter Lavendel lässt sich als Heil- und Gewürzkraut nutzen und dient zur Gewinnung seiner ätherischen Öle. Es lassen sich zahlreiche wohltuende, aber auch nützliche Produkte aus den duftenden Rispen gewinnen.
Die Pflanze hat seinen Namen aus dem Lateinischen – lavare – waschen.
Die Aromen des ätherischen Öls , die für den Duft verantwortlich sind, werden seit dem Altertum als Badezusatz genutzt.

Die Rispen kommen beispielsweise getrocknet in Kräutersäckchen, um für angenehme Schlafgefühle zu sorgen.  Lavendel hilft gegen Unruhe, Nervosität, Reisefieber, bei Einschlafproblemen.
Bei Bedarf kann das Säckchen geknetet werden, so dass sich die Wirkstoffe des Lavendels lösen können.
Ab und zu sollte das Säckchen gewaschen und neu befüllt werden.

Im Kleiderschrank ausgebracht, wirkt Lavendel auch gegen Motten und andere Kleintiere.
Auch Mücken hält Lavendel fern.

Lavendelhydrolat ist gut geeignet, um die Wäsche einzusprühen, vor allem Bettwäsche. Wenn der Aufwand zu groß ist, in der kleinen Destille ein wenig Hydrolat zu gewinnen oder einen Sud zu machen im extra dafür vorgesehenen Espressokännchen (konserviert  mit Weingeist), kann es auch im Rohstoffhandel bezogen werden.  In kleine Sprühfläschchen abgefüllt, steht es im Schlafzimmer bereit, um ein wenig Aroma zu  versprühen.

Sehr schön ist auch ein selbst hergestelltes Lavendelmazerat, es kann später für die Lippenpflege oder das Körperöl (gemischt mit anderen Ölen) verwendet werden oder auch nur pur aufgetragen für eine kleine Massage.
Als Trägeröl eignen sich hochwertige naturbelassene, nicht raffinierte und vor allem oxidativ stabile Öle wie beispielsweise Olivenöl, Sesamöl oder Jojobaöl. Ich verwende meist Jojobaöl, da es nicht ranzig wird, gut einzieht und die Haut vor zu viel Verdunstung von Feuchtigkeit schützt.
Die frisch gepflückten, abgetrockneten Rispen werden in ein Glasgefäß mit Deckel gegeben und dann mit Öl aufgegossen, bis alles reichlich bedeckt ist.

Wichtig ist, dass regelmäßig geschüttelt wird, damit die Wirkstoffe aus dem Pflanzmaterial gelöst werden. Nach ca. zwei Wochen wird sorgfältig gefiltert und in eine dunkle Flasche abgefüllt.

So ist wieder ein Stück Sommer für die kälteren Zeiten konserviert.

 

 

 

 

 

 

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