Seifenkraut (Saponaria officinalis)

Heute möchte ich gerne eine Pflanze vorstellen, in der neben heilenden Inhaltsstoffen eine ganz besondere Eigenschaft steckt.

Es handelt sich um das gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis).
Die Pflanze gehört zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).

Seifenkraut wurde schon im Mittelalter zum Waschen von Wäsche verwendet.
Weitere Namen sind unter anderem Seifenwurz, Echtes Seifenkraut, Gewöhnliches Seifenkraut und Waschkraut.

Früher war die Pflanze in Bauerngärten zu finden, heute sieht man sie wild in unmittelbarer Nähe von Flüssen und Bächen, in Brachflächen oder an Bahndämmen.

Das gewöhnliche Seifenkraut ist eine mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 25 und 85 cm erreichen kann.
Die Blütezeit des Seifenkrauts ist meist zwischen Ende Mai bis teilweise Mitte Oktober. Dort bildet das Kraut weiße bis rosagefärbte Blüten aus, die (vor allem in den Abendstunden) einen angenehm süßlichen Duft verströmen (ein Hauch von Gewürznelke).
Seifenkraut ist allerdings ausbreitungsfreudig.

Seifenkraut wird heute vorwiegend als Heilkraut genutzt.
Die in den Blättern und (vor allem) in der Wurzel enthaltenen Stoffe eignen sich für Erkältungs- und Hautbeschwerden. Verantwortlich ist der hohe Gehalt  an Saponinen.

Seifenkraut kann darüber hinaus sowohl zur Haarwäsche als auch zur schonenden Reinigung empfindlicher Textilien angewandt werden. Die Saponine im Seifenkraut sind milder zur Kopfhaut und den Haaren bzw. zu den Fasern von diversen Stoffen als handelsübliche Haarpflege- und Waschmittel.

Saponine  bilden bei Kontakt mit Wasser eine schaumige, seifige Lösung. Allerdings sind der Reinigungsleistung Grenzen gesetzt.

Seifenkraut-Sud bei trockenen Haaren oder bei Ekzemen:
Quelle: Landapotheke – Heilen und Pflegen nach alter Tradition,  Sommer/Herbst 4-2016.
Zutaten:
50 g frisches Seifenkraut (blühende Pflanze  mit Wurzel) oder 1 Tl getrocknete, zerkleinerte Wurzel (kann im Fachhandel bezogen werden).
Zubereitung:
Pflanzenteile mit 1 Liter Wasser übergießen, aufkochen und 12 Stunden ziehen lassen.
Gründlich pürieren und absieben.
Anwendung:
Als Shampoo (bzw. Sud)  für die Haare oder als Waschlösung für die Haut verwenden.
Und so habe ich es gemacht:
Da der Schaum sehr schnell zusammenfällt, hat es sich bewährt, das Seifenwasser kurz vor dem Haare waschen noch einmal kräftig aufzuschäumen und somit einen cremigen, leichten Schaum zu erzeugen. Die Zeit reicht für ein oder zwei Waschgänge.

Eine andere Möglichkeit ist, die Hälfte des Suds über die nassen Haare zu gießen, einzumassieren, ein Handtuch herumzuwickeln und  in der Zeit ein Bad zu nehmen oder eine Dusche, nochmals mit dem restlichen Sud  zu spülen bzw. zu waschen.

Die Waschkraft hat ausgereicht, leider vermisse ich auch bei weiteren Versuchen das „seidige“ Gefühl in den (getrockneten) Längen. Eine saure Rinse (beispielweise eine Apfelessig-Spülung)  empfiehlt sich, um den PH-Wert anzupassen (damit sich die Schuppen schließen können).

 

 

 

 

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