Oktober

Ein alter deutscher Name für Oktober ist „Weinmonat“, wenn auch in manchen Gegenden der erste Wein schon gekeltert ist.

Auch unser neues Weinfass wird vor dem ersten Frost geleert werden.
Der Miniteich hat alle Erwartungen übertroffen, da er den Garten lebendig macht mit seinem sanften Plätschern und dem wunderbar klaren Wasser.

Das letzte Drittel des Gartenjahres ist geprägt von Aufräumungsarbeiten, die nach und nach geschehen je nach Witterung.

Blumenzwiebeln müssen gesetzt werden, um den Frühling zu begrüßen. Wie groß wird das Glücksgefühl sein, wenn die ersten Triebe aus der Erde spitzen.
Die Blumen des Frühlings sind die Träume des Winters.
(Khalil Gibran, libanesisch-amerikanischer Maler)

Bei fast allen Arten führt ein früherer Pflanztermin zu besseren Blühergebnissen, wobei im Oktober auch noch genug Zeit ist und selbst im November schenken frostfreie Tage die – wenn auch allerletzte – Gelegenheit, um Frühlingsboten zu setzen.

Die Natur holt noch einmal tief Atem, presst mit jedem Zug ein wenig mehr grüne Farbe aus den Blättern und lagert sie im Holz als lebenswichtigen Nährstoff ein. Zurück bleiben die Stoffe, die für die bunte Farbe verantwortlich sind.

Besonders das Pfaffenhütchen Euonymus Red leuchtet auffällig Rot wie auch die Eichenblättrige Hortensie Hydrangea quercifolia.

Ein neuer Bereich ist entstanden, die Rosenecke an der sonnigsten Stelle im Garten.
Mehr zufällig, denn ein Schrebergarten in der Familie musste aufgegeben werden.
Mit Spatengabel, Körben und Säcken ausgestattet haben wir den wunderschön gelegenen, naturnahen Garten in einer anderen  Stadt besucht. Es war ein regnerischer Frühherbsttag, die Sicht etwas eingeschränkt, doch die Lust ungetrübt, eine Vielzahl der blühenden Rosen zu retten. Sie ließen sich mit einer Leichtigkeit aus dem fruchtbaren, krümeligen Boden lösen.

Die nach sich ziehenden Arbeiten hingegen waren mühsam, denn Grassoden wiegen schwer und das Loch muss tief genug sein für die lange Pfahlwurzel einer Rose. Kompost und Rosenerde sollen die Bedingungen verbessern, Trittsteine, unregelmäßig gebrochen, lockern den Bereich auf.
Es schafft ein beruhigendes Gefühl, den sorgsam gehegten Pflanzen ein neues Zuhause zu schenken, und weckt Vorfreude auf die nächste Gartensaison.

Das Gemüsebeet ist abgeräumt, aber noch nicht leer, denn Levkojen blühen und es sind noch genügend Kräuterpflanzen vorhanden, um Gerichte zu verfeinern.
Dahlienblüten werden noch erwartet, heuer gibt es viele Nachzügler zu verzeichnen, die der Zeit hinterherhinken.
Prunkwinden, selbst ausgesamt in Töpfen, beweisen ihre Kletterkünste und verschönern die Stäbe des Metallzaunes mit leuchtenden Blütenkelchen.

Herbstzeitlose, allerdings nicht in unserem Garten, sondern im Botanischen Garten.
Wie kleine Elfen schweben sie über dem Boden, mit transparenten, blassrosa bis fliederfarbenen Schleier, und erwecken den Eindruck, der Frühling würde kommen.
Namen für dieses Herbstknollengewächs, wie etwa Herbstlilie, Teufelswurz, Giftblume, Giftkrokus, weisen auf die Giftigkeit dieser Pflanzen hin, deren Knollen bereits im Mittelalter gegen Gicht eingesetzt wurden und die heute auch in der Homöopathie Anwendung bei Gichtbeschwerden findet.

Die letzte Gartenküchen-Aktion wird sein, Quitten zu verarbeiten. Sie reifen im Oktober, sollten aber vor dem Frost geerntet werden.
Man erkennt reife Quitten an der gleichmäßig goldgelben Schale und dem intensiven würzigen Duft, der von den Früchten ausgeht. Zudem sind die Quitten dann leicht vom Baum abdrehbar.

 

 

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