Dezember „Julmond“

Der alte Monatsname „Julmond“ für den letzten Monat im Jahr kommt vom Julfest, dem größten Fest der Germanen. Es wurde die Wintersonnenwende am 21. Dezember gefeiert. An Licht mangelt es in der letzten Zeit aufgrund der trüben Witterung. Aber dafür hat es ein wenig geschneit.

Der Garten ist winterlich gerichtet, die beiden groß gewachsenen Zistrosen sind mit dicken Jutematten und Vlies eingepackt. Sie sind wahre Schmuckstücke im Beet und bezaubern im Sommer mit einer Fülle an Blüten.
Im umgedrehten Weinfass sammelt sich wie erhofft ein wenig Wasser auf dem Boden, was bei Lichteinfall funkelt.

Gartenschmuck zur Weihnachtszeit muss nicht aufwändig sein.
Oftmals reichen ein paar schlichte Kugeln, Nüsse, Äpfel, Efeuranken, Zweige der Heckenrose mit roten Beeren, die in einem ausgedienten Glühweingefäß stecken.
Dicke Baststerne, Stumpenkerzen oder die kleine Laterne, in der ein Teelicht flackert.
Auch Christrosen in Weidekörbchen sehen dekorativ und natürlich schön aus neben all dem künstlichen Schnickschnack, der angeboten wird.

Der kleine Zickzackstrauch Corokia cotoneaster mit silbrigen Blättern und bizarr anmutender Verästelung, der in einem Zinkkübel steht, ist weihnachtlicher Blickfang schon beim nach Hause kommen.
Der Zickzackstrauch gehört zur Familie der Eskalloniengewächse (Escalloniaceae) und stammt ursprünglich aus den Büschen und Wäldern Neuseelands.
Er ist nur bedingt winterhart und gehört in der Regel in ein wärmeres Winterquartier umgesiedelt. Dicke Kiefernzweige kleiden den Topf aus und die Nische an der Wand sorgt für etwas mehr Wärme.

Hübsch sehen selbstgegossene Vogel-Futterherzen aus, die am Zweig baumeln, Leckerbissen und Zierde sogleich. Gut verborgen und möglichst unerreichbar für Raben.

All das erzeugt einen Hauch von Winter und eine Festlichkeit, auch wenn Schnee ausbleiben sollte. Vielleicht gibt es Raureif und Eis. Es ist eine wunderschöne Zeit im Jahr, die viel Raum für Rituale und kleine Aufmerksamkeiten bietet.

Sei es das duftende Licht aus dem Teelichtkalender, die nächste Christrosenblüte, die sich entfaltet oder die angesteckte Kerze auf dem Adventstablett. Dekoriert mit schlichten Lärchenzweigen, an denen noch Zapfen hängen, und kleinen Bienenwachssternchen.
Bei jeder Gelegenheit wird das Räucherlämpchen entzündet mit den im Sommer gesammelten, Blüten und Blättern, die in der Hitze sanft schwelen.
Ein zartes Aroma von Punsch, Rose, Orangen, Zimt und Nelken erfüllt die Luft.

Viele besuchen einen Christkindlmarkt, um Weihnachtsstimmung zu schnuppern, mir reicht der Botanische Garten. Der schön dekorierte Baum am Eingang stimmt bereits auf diese besondere Zeit ein.

Das Gartenjahr war geprägt von Sorgen um genügend Niederschläge und das Wässern der Pflanzen, und somit genieße ich den Zustand des „Sich nicht kümmern“. Ab und zu müssen bestimmte Pflanzen gegossen werden.
Dennoch sind einige Produkte in der „Gartenküche“ entstanden wie feine Gelees aus Johannisbeeren und Quitten.
Getrocknete Kräuter und Blüten, die ihre Farbe behalten haben, füllen die Gewürzmühlen. Aus stark duftenden Rosen und Lavendel wurden Ölauszüge zum Herstellen von Naturkosmetik angesetzt sowie Tinkturen zum Konservieren, ebenfalls aus Duftrosen und Lavendel.

So kann die Zeit gut überdauert werden, bis die neue Saison wieder langsam starten wird.
Und ein richtiges Ende oder ein Anfang ist im Naturkalender eh nicht zu verzeichnen, wenn man Winterblüher betrachtet, die langsam ihre Blüten öffnen.

Mit dieser tröstlichen Vorstellung möchte ich das Gartenjahr ausklingen lassen.

Ich wünsche eine schöne Adventszeit und ruhige Festtage.

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