Meteorologischer Frühling

Bald ist meteorologischer Frühlingsanfang, der auf den 1. März datiert ist.
Meteorologen verwenden diese künstliche Einteilung, um vier konstante Jahreszeiten zu erzeugen und Vergleiche damit anstellen zu können.

Der kalendarische Frühlingsanfang richtet sich nach der Tagundnachtgleiche und fällt daher jedes Jahr auf ein anderes Datum, heuer am 20. März 2023.

Viele sehnen diesen Zeitpunkt herbei, ich selbst mag den Winter mit seiner Ruhe, den einzelnen Blickpunkten im Garten, die so an Bedeutung gewinnen und der Vorfreude auf das neue Gartenjahr. Allerdings getrübt durch den Klimawandel und die damit verbundenen Einschränkungen und Veränderungen.

Da derzeit Winter zurückgekehrt ist mit frischen Temperaturen, eisgem Wind und ein wenig Schnee, ist die Gartenarbeit nach hinten verschoben.

Die Schneeglöckchenblüte ist fast vorüber, ebenso die der Krokusse. Die seidigen Blüten liegen teils flach am Boden.

Wunderschön und ausdauernd ist die Blüte von Frühlingsalpenveilchen Cylamen coum. Es ist eine hübsche, zierliche Staude, die ihre rosa, zyklam- oder weißfarbenen Blüten sehr früh im Jahr zu Schau stellt.

Man kann es auch Spätwinter-Alpenveilchen nennen, denn es blüht zeitgleich mit Schneeglöckchen und Winterlingen. Das glänzende Laub breitet sich allmählich flächendeckend aus, die Blätter ziehen im Frühsommer wieder ein.

Was ich nicht ein einziges Mal habe ausfallen lassen diese Saison, war das Winterbaden.
Meist zu Anfang der Woche am frühen Vormittag wird der kleine, idyllisch gelegene Badesee aufgesucht.

Die Wassertemperaturen, die derzeit um den Gefrierpunkt liegen, sind kein Problem, auch nicht, ein paar Bahnen parallel zum Ufer zu schwimmen. Wie immer leisten Enten Gesellschaft.
Ungemütlicher ist es am Ufer im Freien, wenn bei Minusgraden der Wind ruppig über die Haut fährt. Dann kann es nicht schnell genug gehen, sich aus dem nassen Anzug zu schälen, in trockene Kleidung zu schlüpfen nach dem mühsamen Prozess des Abtrocknens, noch dazu wo sich eine Schar Spaziergänger mit Hund ankündigt. Man kann sie schon von weitem hören.
Dann werden ein paar Worte gewechselt über Sinn und Unsinn von Winterbaden und ich mache mich beschwingt auf den Heimweg.

Wieder ein Stück durch den friedlichen Wald. Das Vogelzwitschern ist bereits Routine geworden und kündigt den nahenden Frühling an.
Und auch das Gefühl, froh zu sein, sich überwunden zu haben trotz der eisigen Temperaturen.

Ich bin gespannt, wann das  Winterbaden kein Winterbaden mehr sein wird. Wann es in ein ausgedehntes Schwimmen am See übergehen wird, was eine völlig neue Erfahrung sein wird.
Dann wieder pünktlich zu Wochenbeginn morgens um 9 Uhr…

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