„Lebe deinen Sommer so, dass er dich auch im Winter noch wärmt“

(D. Leszinski)
… Der Garten im August

Nach den beiden Hitzewellen im Juni und Juli hat sich der Garten merklich entspannt.

Die Wiese ist frisch grün und bereits feucht am Morgen, Hortensienbüsche haben sichtlich aufgeatmet und sind mehr schlapp und ausgelaugt wie die heißen Tage zuvor. Welkes habe ich herausgeschnitten, da überreichlich Blüten vorhanden sind.

In den Kräuterbeeten wird es wieder üppig, obwohl ich vieles bereits ausgelichtet habe. Und lange Zeit war ich mir nicht sicher, ob es sich bei den kleinen Neuaustrieben zwischen den Steinen um Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis) handelt. Ich hatte die Stauden den Winter über stehen lassen, da es zu schön aussah, wenn Raureif die trockenen Blütenstände überzuckert hat. Im Frühjahr kam dann der Frühlingsputz und es schien, er wäre zu gründlich ausgefallen. Die Sorge war unbegründet.

Verbenen sind zwar nur bedingt winterhart, aber wenn es ihnen am Standort (schottrig) gefällt und sie vielleicht auch noch einen Winterschutz bekommen, samen sie reichlich aus. Sie lassen sich auch sehr gut versetzen. Ich habe sie bei einem  kleinen gepflasterten Wasserbecken, das im Anschluss an eine Terrasse liegt, angesiedelt, da ich dort einiges verändern wollte. Sie sind problemlos angewachsen und passen sehr gut zu Katzenminze und den neuen Krötenlilien Tricyrtis hirta (s. Foto unten), deren ungewöhnliche, an Orchideen erinnernde Blüten nun erscheinen und den Spätsommer versüßen.

Verbenen sind eine Bereicherung für den Garten und werden auch von Insekten sehr geschätzt. Die Blüten tanzen auf langen, dünnen Stengeln den ganzen Sommer über. Mit Prachtkerzen Gaura lindheimerie bilden sie ein Traumpaar, da sie ähnliche Ansprüche an den Boden haben.

August ist ein Reisemonat und wer nicht wegfährt oder nur tageweise Klostergärten oder Gartenausstellungen besucht, kann ihn zur Besinnung und „Ordnung“ nutzen.
Wohin soll die „Reise“ gehen?
Was gehört noch geerntet aus dem Garten, vielleicht Blüten für Kräutersalze, für das Aromaduftlämpchen? Vielleicht Lavendelrispen für ein wenig Hydrolat aus der kleinen Destille für den Wäschespray?

Heuer möchte ich eine kleine Menge Malvenauszug aus frischen Blüten zubereiten. Die Blüten habe ich eine Nacht antrocknen lassen. Ich habe mich für Mandelöl entschieden. Die Blüten kommen in ein Glasgefäß und sollten vollständig mit Öl bedeckt sein. Nun kann der Ölauszug an einen hellen Platz gestellt werden, wobei regelmäßig geschüttelt wird. Danach wird sorgfältig gefiltert und das Öl kann wie gewohnt zur Herstellung eines Fluids, einer Creme oder als Zusatz für das Körperöl verwendet werden.
„Lebe deinen  Sommer so, dass er dich im Winter noch wärmt.“ In der kälteren Jahreszeit ist  somit noch etwas vom Garten übriggeblieben.

Vielleicht möchte auch ein spezielles Rezept ausprobiert werden, denn der Mensch ist, was er isst.
Etwas zum Naschen, „Energiekekse“, das Rezept erfand Hildegard von Bingen. Die für ihre Heilkunst berühmte Äbtissin wusste schon im 11. Jahrhundert, dass Gewürze und insbesondere Muskat und Zimt die Stimmung aufhellen.

In der „Hildegard-Medizin“ spielt auch Vollkorn-Dinkel eine große Rolle. Dinkel, die Urform des heutigen Weizens, enthält mehr Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß als Weizen und hat zudem einen sehr würzigen, nussigen Geschmack. Er eignet sich gut zum Backen.
Für Dinkelvollkornmehl wird das ganz Korn gemahlen, so dass alle Getreidebestandteile, auch Keim und Randschichten, erhalten bleiben.

Ich habe für die „Energiekekse“ nur eine kleine Menge genommen, was ein Blech ergibt.
Zutaten:
250 g Dinkel-Vollkornmehl
125 g Butter
125 g Rohrzucker (würde sicherlich auch mit Honig gut schmecken)
1 Ei
4 g Backpulver
25 g Mandeln gerieben (ich habe grob geriebene Mandeln genommen)
Zimt, Muskat, Nelkenpulver, Kakao, Strohrum

Zubereitung:
Den Teig kalt stellen, danach auf einem Backbrett ausrollen, dicke Herzen ausstechen.
Bei 180 ° 12 Minuten im Ofen backen.
In einer Blechdose aufbewahren.

Ein oder zwei Plätzchen nach dem Mittagessen oder am Abend schenken neue Energie.

 

 

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