September, der „Mai des Herbstes“

Der meteorologische Herbstanfang (1. September) hat mit ruhigem, sonnigem Spätsommerwetter begonnen.

Nach der längeren Hitzeperiode mit anschließenden Unwettern bedeutet dies eine Erholung.
Die Tage werden spürbar kürzer, nachts sinken die Temperaturen bereits wieder stark ab, so dass der Rasen frühmorgens voller Tau ist.
Die Natur entspannt sich und wartet mit Blüten und Beeren und den ersten verfärbten Blättern auf.

Allerdings liegt auch ein Hauch von Wehmut in der Luft durch die Tatsache, dass sich ein neuer Abschnitt anbahnt gemischt mit Vorfreude auf die ruhigere Zeit.

Das Gartenjahr ist natürlich längst nicht zu Ende. Bodendeckerstauden wie Purpurglöckchen, Storchschnabel, Elfenblume oder Kräuter haben nicht vor sich zurückzuziehen.
Astern laufen zu ihrer Hochform auf begleitet von Silberkerzen und Krötenlilien Tricyrtis hirta, deren zarten Blüten Orchideen ähneln. Sie gedeihen im Schatten, tolerieren aber auch Sonnenplätze.

Wachsglocken Kirengeshoma palmata, mit breiten Blättern bedecken großzügig Schatttenbeete, wobei die zitronengelben Blüten nun im September die Ecken aufhellen.
Es sind Hortensiengewächse, die einen gleichmäßig feuchten, gemulchten Boden benötigen und bei Trockenheit gegossen werden sollten.

Im Kräutergarten fällt mir besonders Zitronenverbene Aloysia citodora auf, ein altes Heil- und Gewürzkraut, dessen Blüten und Blätter einen zitronigen Duft verströmen.
Sie gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse Verbenaceae, ist in Südamerika beheimatet und wird auch Zitronenstrauch, Zitronenblatt oder Verbenenkraut genannt.

Kulinarisch wird das Kraut als Tee genossen (franz. Verveine-Tee), aromatisiert aufgrund des fruchtigen Aromas Bowlen, Obstdesserts, Süßspeisen oder Gelees.
Im naturnahen Garten lockt der Duft von Zitronenverbene eine Fülle von Nützlingen wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an.
Auch in Potpourris oder im Kräuterkissen zusammen mit anderen Kräutern und Blüten macht sich das Aroma der Pflanze gut.

Die Pflanze ist allerdings nur bedingt winterhart und verträgt keine Staunässe.
Darum setze ich meine beiden Zitronenverbenen im Herbst in Töpfe und überwintere sie im Kalthaus.Die Mühe lohnt sich, im Frühjahr treiben die Pflanzen sehr spät aus und vertragen keine Maifröste. Dann allerdings sind sie eine Zierde im Kräutergarten bis zum ersten Forst.

Auch am Teich hat sich die Lage entspannt, denn die neu gewachsenen Blätter der beiden Seerosen scheinen wieder gesund zu sein, auch wenn die kleinen Fischchen sich zu gerne daran bedienen.
Eine exotisch anmutende Lotospflanze hat sich dazugesellt, allerdings in einem Pflanzkorb am Rande des Teiches, der dann im Winter herausgenommen wird.

Ein wenig lichtet es sich im Garten und nach der üppigen Vielfalt der Sommermonate rücken auch kleinere Details  verstärkt in den Vordergrund.
Jetzt zählt wieder jeden Schatz,im Garten sei es eine späte Blüte, ein Produkt aus der Naturküche oder eine naturkosmetische Formulierung wie beispielsweise Rosenölauszug, der wunderbar säuerlich duftet.

 

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