Das Duftveilchen (Viola adorata)

Wenn die ersten Duftveilchen als Boten des Frühlings blühen, ist die Welt ein Stück weit (wieder) in Ordnung. Und wenn es nur für den Moment ist, alles zu vergessen.
Veilchen erinnern an Kindheitstage, wo die Wiesen übersät waren von violettfarbenen Klecksen, gepaart mit Gänseblümchen, um Ketten daraus zu flechten.

Trotz Ausgangsbeschränkung  in Bayern im Kampf gegen das Corona Virus wird der Spaziergang oder das Joggen in freier Natur erlaubt und auch empfohlen.

Endlich mal keine Eilmeldung, die das Handy erreicht, keine neuen Auflagen oder die jüngsten Zahlen,  welche das Ausmaß der Seuche demonstrieren.
Im Wald, in der Parkanlage oder im Garten scheint  die Bedrohung weit weg zu sein. Man sieht und hört sie nicht.

Die meditative Ruhe ist  beeindruckend.
Wenig Straßenlärm stört, keine Begeisterungsschreie ertönen vom nahegelegenen Fußball- und Hockeyfeld, die Welt ist stiller geworden.
Der Unterschied zwischen Wochenende und Woche verschwimmt ein wenig.
Der Terminkalender leert sich, Betreuungs- und Besuchszeiten im Altenheim fallen weg.
Kein Yoga mehr im Studio, kein Friseur, kein Arztbesuch, wenn nicht unbedingt nötig.
Keinerlei sozialen Kontakte bis auf das Telefonieren oder die Mail, Plaudereien über den Gartenzaun finden natürlich ausgiebig statt.
Das „Home office“  ist geöffnet.

„Drüben“ im Nachbarsgrundstück wird der Außenbereich für den Verkauf von Eis ab Fabrik hergerichtet. Irgendwann werden Betrieb und der Straußenverkauf im neuen Pavillon auch wieder laufen.  Bis dahin soll alles  hübsch werden, das große Blumenbeet wird  frisch bepflanzt

Umso deutlicher ist das Rumoren in der Natur zu hören und auch zu beobachten. Wenn schon keine Konzerte  mehr stattfinden,…  hier draußen ist der Eintritt erlaubt und auch noch frei. Die Vögel zwitschern um die Wette.  Das oftmals schöne Wetter lädt zudem ein, sich auf der Freilichtbühne aufzuhalten, sofern ein kleiner Garten oder Balkon vorhanden sind

Derzeit ist das Veilchen nicht zu übersehen, es durchzieht die Wiesen mit lila Blickpunkten.
Es gibt viele Arten (mehr als 400  Arten), das wohl bekannteste  ist das Duftveilchen, welches von März bis  April blüht. Es ist auf Rasenflächen zu finden, am Gehölzrand oder auf halbschattigem Waldboden.

Das Duftveilchen (Viola odorata) ist ein Vertreter der Familie der Veilchengewächse (Violaceae) und fällt vor allem durch seine bezaubernden, leicht duftenden Blütenblätter auf. Charakteristisch ist auch die die Herzform der Blätter.

Man kann mit Veilchen so einiges herstellen in der „Gartenküche“ oder im naturkosmetischen Bereich.
Veilchenzucker oder bekömmlichen Veilchenessig mit Kandiszucker, Veilchensirup oder kandierte Veilchen als Süßigkeit oder Dekoration auf Torten, Dessert oder Pralinen

Bereits Hildegard von Bingen kannte die Heilkraft der Pflanze und rührte Salben mit Duftveilchen zur Linderung von Kopfschmerzen, aber auch zur Hautpflege.

Einfach anzusetzen ist ein Veilchenölauszug.
Gepflückt wird am besten vormittags, wenn die zarten Blüten schon etwas abgetrocknet sind.

Geeignet für den Ölauszug sind Mandelöl oder Jojobaöl, da beide Öle duftneutral sind. Wichtig ist, so viel Pflanzenöl zu verwenden, dass die Pflanzenteile gut bedeckt sind. Der Ansatz sollte einige Male am Tag bewegt werden, damit die Inhaltsstoffe auf das Öl übergehen können, nach ca. drei Wochen wird filtriert.

Wie üblich werde ich das Jojobamazerat weiterverarbeiten in einem Gesichtsfluid, vielleicht noch zusätzlich beduftet mit dem ätherischen Öl von Veilchenblättern, was eine kleine Kostbarkeit darstellt.

Ich wünsche Allen Gesundheit und Durchhaltevermögen.

 

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