Manchmal locken sie, die kleinen Auszeiten, manchmal sind sie einfach notwendig, um wieder in die Balance zu finden.
Doch nach einer bestimmten Zeit fehlt es mir auch, das Gefühl, ein wenig kreativ zu sein.
Etwas zu schaffen, das nicht nur mit Pflichten und täglichen Handgriffen zu tun hat, die automatisch abgespult werden.
Worauf warten, von selbst wird sie nicht kommen, die Muse, wo könnte sie nur sein? Draußen im Garten?
Ich packe meinen Fotoapparat, schleiche mich hinaus, damit unsere neue Mitbewohnerin die Fährte nicht aufnimmt, schließe rasch die Haustür hinter mir zu.
Der Garten ist bunt und üppig und da heuer vieles aus der Naturküche zu kurz gekommen ist, pflücke ich wenigstens ein paar Birnen, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Gestern ist auch Lavendeldestillat entstanden. Ich benutze es zum Bügeln. Die ganze Küche hat geduftet.
Blütensalz ist leicht herzustellen, darum sammle ich geeignete Blüten von der Duftrose Rose de Resht, von Ringelblumen und rote und weiße Kapuzinerkresse.
Auf einem Tischchen im Garten lasse ich sie in der Sonne trocknen. Später gebe ich sie auf Backpapier in den Ofen und lasse die Restfeuchtigkeit bei Heißluft 60 Grad entweichen.
Blütensalz verleiht Gerichten ein intensives Aroma, so dass auch der Salzkonsum reduziert werden kann. Gerne kann das Salz auch mit getrockneten Kräutern vermischt werden wie Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut und Oregano.
Nach dem Trockenprozess habe ich die Kräuterblütenmischung ein wenig gemörsert. Nun kommt alles in die kleine Gewürzmühle.
Wie immer habe ich grobes Steinsalz verwendet.
Das Blütensalz würde sich auch gut als kleines Mitbringsel eignen.
Ein Anfang ist gemacht, es warten aber noch sehr viele Kräuter, um für den Winter konserviert zu werden.