Rituale

Wem geht es noch so, dass die Zeit zu schnell vorüberzieht?

Arbeit, Verpflichtungen, Haushalt, Einkäufe, Renovierungen, Hobbys, soziale Kontakte, Netzwerke, das eine oder andere Ehrenamt,… all das verschlingt viel Zeit und Energie. Zurück bleibt so manches Mal das schale Gefühl, etwas versäumt oder Zeit gar vergeudet zu haben.

Was kann dem entgegen wirken? Rituale, überliefertes Brauchtum? Feste Punkte, die den Jahreskreis in Stationen einteilen. Vielleicht hilft das ein wenig zu bremsen so wie der Zug, der an einer Haltestelle verweilt.

In Bayern wird am dritten Sonntag im Oktober Kirchweih begangen. Die Kirchweihbräuche sind regional unterschiedlich, ursprünglich hat das Fest an die Weihe des Kirchengebäudes erinnert.
Einst war die Kirchweih ein Ausgleich für die Mühen des bäuerlichen Jahres. Fleisch gab es nicht oft, am Kirchweihtag aber den Gänse- oder  Entenbraten oder Kirchweihnudeln, ein süßes Schmalzgebäck.

Vielleicht findet sich ein Gericht, das speziell am „Kirchweih-Sonntag“ zubereitet wird.
Vielleicht ist es auch ein Gebäck, der erste Honigkuchen, der köstlich riecht.
Vielleicht ein Gericht aus dem Ofen mit den letzten Gewürzen aus dem Garten verfeinert.
Oder nur ein Glas Kräutertee, aromatisiert mit Orangen und Ingwer, der die Küche mit seinem Duft durchzieht.

Vielleicht ist es auch ein kreativer Akt, um die Zeit ein bisschen anzuhalten.
Ein kleines Gewürzkränzchen ist geeignet hierfür, passt gut in die Jahreszeit, Material ist noch zur Genüge vorhanden. „Sommer im Kranz“.
Wie immer habe ich Hartriegelzweige gebogen, als Kräuter eignen sich Ananassalbei, Salbei, Minze, Bohnenkraut, Lavendel, Basilikum und kleine Blütenknospen von Kosmeen.

Die nächsten „Haltestellen“ kommen bestimmt.
St. Martin mit einer gebackenen Gans aus Quarkteig, das Lärchenkränzchen für den Balkontisch, das vorweihnachtliche Schmücken, der Futterkuchen für die Vögelchen, mit Körnern gespickte Zapfen im Busch, die Möglichkeiten sind vielfältig.

 

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