Immer kürzer werdende Tage, früh einfallende Dunkelheit, Kälte, fehlendes Licht, Nebel, der sich oft zäh hält.
Farben und Blüten werden rar, das Laub fällt, die Natur geht im Rückwärtsschritt.
Winterzeit ist aber auch die Zeit, in der kleine Details im Garten in den Vordergrund rücken.
Getrocknete Samenstände und hohle Stängel, was nicht nur Insekten und Vögeln dient, sondern hübsche Motive für Fotos abgibt, wenn die Köpfe mit Tau, einer Frostschicht ober gar Schnee überzogen sind.
Es ist die Zeit, in der hauchfeine Geflechte aus Spinnweben auf den Zweigen der Immergrünen sitzen, sich zwischen Zaunstäben spannen, die der Tau, die Feuchtigkeit des Nebels oder Frost zum Funkeln bringt.
Wenn die Büsche ihr Laub abgeworfen haben, fällt plötzlich die rot glänzende Rinde von Hartriegel auf oder die fein gedrechselten Korkleisten des Pfaffenhütchens.
Eine Star unter den Sträuchern ist der Liebesperlenstrauch, die Schönfrucht Callicarpa bodinieri, mit kräftig violetten Beeren, die wie echte Perlen schimmern. Wunderschön ist das Gewächs, wenn eine Schneehaube auf den Früchten sitzt.
Und dann kommt er, der erste Tag mit Frost.
Der Garten sieht verzaubert aus mit seiner silbrigen Rasenfläche, den vielen Staudenständen, die mit Zucker bestäubt sind.
Die niedrig stehende Sonne bringt die Kristalle zum Funkeln.
Viele Stauden entfalten gerade nach der Blüte ihren ästhetischen Reiz.
Es kündigt sich Schnee an, der Garten wirkt flächig mit seiner einheitlich weißen Decke, die über der Landschaft aufgebreitet liegt und die Zeit ein wenig anhält. Die Geräusche nehmen ab, es wird leiser.
Winterzeit ist die Zeit fürs Plätzchenbacken, für mit Schokolade überzogene Datteln oder Nüsse.
Für das Herstellen von Futterherzen für die Vögel, was auch noch dekorativ anzusehen ist, wenn sie am Zweig baumeln.
Winterzeit ist die Zeit fürs wöchentliche Winterschwimmen am weiter entfernt entlegenen See. Es hat sich etabliert, sich noch mehr mit der Natur zu verbinden, in Gesellschaft von Enten oder auch anderen Winterschwimmern.
Winterzeit ist die Zeit fürs Basteln mit Naturmaterialien, für den Adventskranz oder das Adventstablett mit den vier Kerzen.
Der Garten hat sich eh in Schale geworfen und braucht nicht viel Schmuck. Ab und zu ziert eine Eisschicht den Teich, den Brunnen, die Feuerschale oder die Vogeltränken.
In den Töpfen stecken zarte Hornveilchen, Zweige von Eiben und Kiefern, Efeuranken, Beeren und dicke Baststerne, die alle eine heimelige Atmosphäre schaffen.
In der Dämmerung schimmern Lichterketten auf den Nadeln der Immergrünen.
All das kann Winterzeit sein, vollgepackt mit kleinen Ritualen.
So ist es tröstlich, von den im Sommer gepflückten Blüten zu profitieren und die Tinkturen und Ölauszüge aus Lavendel, Duftrosen, Veilchen und Zitronenverbene für pflegende Wellnessprodukte zu nutzen. Mit ein bisschen „Sommer“ vermengt.
Auch in den Kräuterlämpchen schwelen getrocknete Sommerblüten und erinnern mit ihrem Duft an die warme Jahreszeit.
Beim Blick auf Fotos kann schon ein wenig Wehmut entstehen; wie prächtig, bunt und abwechslungsreich die Blütezeit doch war.
Aber sie kommt wieder und bereits jetzt fangen Christrosen zu blühen an oder der Winterschneeball entfaltet erste Blüten.
Das Ende des Gartenjahres geht fließend in einen neuen Anfang über.
Mit diesen Impressionen aus dem Garten – in der Rückschau und im Heute – darf das Jahr sanft ausklingen.
Ich wünsche eine schöne Adventszeit und ruhige Festtage.