Medizinalliköre

Die heilende Wirkung von Pflanzen und Kräutern ist seit Jahrhunderten bekannt.
Ob als Tee, Aufguss, Umschlag, Gewürz, Auszug, Tinktur oder frische Pflanze können sie Körper und Geist wieder ins rechte Lot bringen.
In Europa war das Wissen um Kräuter lange Zeit Sache der Klöster. Dort fanden sich ausgedehnte Heil- und Küchenkräutergärten.

Dazu gehören auch Arzneiliköre, welche traditionell  mit ausgewählten Blüten, Blättern, Früchten und Wurzeln angesetzt werden.
Früher hatten viele Klöster ihre geheimen Rezepturen. Sie dienten als Heilmittel zur Unterstützung der Gesundheit bei verschiedenen Beschwerden.
Auch heute findet sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Likören. Und sie können in der heimischen Küche selbst angesetzt werden.

Im Magazin Quelle: LandAPOTHEKE – Heilen und Pflegen nach alter Tradition, Herbst 3-2019, werden von Heilpflanzenexpertin Bettina Fele einige Rezepturen vorgestellt.

Grundlage für die Ansätze sind Kornbrand oder Wodka mit einem Alkoholgehalt von 38 bis 42 Prozent. Sie eigenen sich gut als Geschmacksträger und haben minimales Eigenaroma.
Je nach Verwendung  benötigt man entsprechende Kräuter oder Früchte.

Gut für Nerven, Herz und Psyche sind Weißdorn, Pfefferminze, Thymian, Hopfen oder Rose. Zur Unterstützung des Verdauungssystems dienen Schafarbe, Engelwurz, Quitte oder Holunderbeere.

So kann ein Schafgarben-Likör bei Blähungen und Sodbrennen angesetzt werden. Kornelkirschenlikör bei Magenschleimhautentzündung, Quittenlikör bei Magendarm-Entzündungen, Weißdorn-Likör bei Herz- und Kreislaufproblemen. Hopfenlikör zum Einschlafen und bei Stress, Nervosität und Anspannung. Kräuterlikör bei Erschöpfung und Immunschwäche, Verbenenlikör bei Erkältungskrankheiten. Schlehenlikör dient zur Stärkung der Abwehrkräfte. Quelle: LandAPOTHEKE – Heilen und Pflegen nach alter Tradition, Herbst 3-2019.

Heute wird in meiner Kräuterküche ein Rosensirup (als Grundlage für Rosenlikör)  und  danach (nach etwa zwei Tagen Ziehen) Rosenlikör angesetzt.

Es hat ein wenig gedauert, bis der zweite Rosenflor eingesetzt hat. Nun sind die Blüten aufgegangen und ich habe sie morgens bei schönem trockenem  Wetter gepflückt.

Zutaten:
2 Handvoll frische Rosenblüten
25 g Zitronensäure (eigene Anmerkung: aus der Backabteilung, auch für Marmeladen geeignet. Sie sorgt für die Haltbarkeit und die Säure verhindert die Schimmelbildung.)
150 g Rohrzucker
1 Bio-Zitrone
1 Vanilleschote
Alkohol (Wodka oder Doppelkorn)

Zubereitung:
Die Rosenblütenblätter abzupfen und in eine große Schüssel legen.
Zitronensäure, Zucker und 1 l Wasser in einen Topf geben  und aufkochen. Die Flüssigkeit abkühlen lassen und über die Blütenblätter gießen.

Die Zitrone auspressen  und den Saft zugeben.
Das Vanillemark auskratzen und ebenfalls zugeben.

Den Ansatz mindestens 2 Tage im Kühlschrank ziehen lassen. Dann den Sud abseihen, aufkochen.
Nun ist der Rosenblüten- Sirup fertig und kann in Flaschen gefüllt werden.

Für den Likör nun den Sirup mit dem Alkohol zu gleichen Teilen mischen. Dunkel und kühl gelagert ist der Likör mindestens 1 Jahr haltbar.

Anwendung:
Bei Bedarf trinken Erwachsene ein kleines Glas Likör (2 – 3 cl).
Der Likör stärkt Herz und Kreislauf, wirkt beruhigend und ausgleichend auf Psyche und harmonisiert bei Stress und Nervosität.
Nach dem Abseihen reift der Likör in der Flasche nochmals nach, wird runder und weicher.

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