Diptam, Brennender Busch

Seinen Namen verdankt die Wildstaude ihrem hohen Gehalt an ätherischen, entzündbaren Ölen, die sie bei starker Sonneneinstrahlung ausdünstet.

Dictamnus albus, auch Diptam genannt, gehört in die Familie der Rautengewächse. (Rutaceae).
Weitere Namen lauten Feuerpflanze, Flammender Busch, Aschwurz.

Es heißt, dass an heißen Tagen bei Windstille ätherische Dämpfe der Pflanze entströmen.
Ein brennendes Streichholz führe zu leichten Verpuffungen, ohne den Busch zu verletzen.
Auch sehe man an besonders heißen Sommertagen in der Dämmerung kleine bläuliche Flammen aufleuchten.

Dieses ätherische Öl ist auch dafür verantwortlich, bei Kontakt Hautirritationen auszulösen, die an Brandblasen erinnern. Bitte Vorsicht, Diptam ist in allen Teilen schwach giftig.

In kalkhaltigen, gut durchlässigen Böden an vollsonnigen, warmen Plätzen erweist sich der Brennende Busch als äußerst langlebig und ausdauernd.
Dictamnus erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 120 cm mit kräftigen Stielen, an denen sich doldenartig angeordnete Blüten in Weiß oder auch in hellem Rosa von Ende Mai bis Juli entfalten.
Dabei verbreitet Diptam einen zarten Duft nach Zitrone und Vanille.
Die Blätter sind oval geformt.

Man muss allerdings Geduld haben, denn bis die Pflanze eingewachsen ist und blüht und auch duftet, vergehen zwei bis drei Jahre. Darum wird Diptam auch selten gepflanzt.
Der Standort sollte an Gehhölzrändern liegen oder im Präriegarten mit wasserdurchlässigem, sandigem, eher trockenem Boden.
Gegossen wird nur bei längeren Trockenperioden. Nach Möglichkeit sollte Diptam auch nicht umgepflanzt werden.

Geduld ist das Zauberwort.
Meine Diptam-Pflänzchen im Präriebeet bei Prachtkerzen, Bartfaden und Rosmarin blühen noch nicht. Somit bin ich in den Botanischen Garten gefahren, um mich auf die  Suche nach einem  blühenden „Brennenden Busch“ zu begeben.

Im Präriebeet hinter dem Alpinum könne ich ihn am ehesten finden,  hieß es bei meiner telefonischen Anfrage.
Zum Glück fand ich einen freundlichen Gärtner und er hat mich nur zu gerne an die Stelle geführt.
Warum mein Diptam nicht blühe, habe ich ihn ein wenig betrübt gefragt.
Weil mir die Geduld fehle, wurde mir sachlich erklärt.

Auf dem Spazierweg zu der Pflanze warnte mich der Gärtner auch eindringlich davor,  den Brennenden Busch ohne Handschuhe zu berühren, da es sonst Brandblasen gäbe.

Diptam ist ein Vertreter von einheimischen Wildstauden, die mit ihrem Charme die Gärten bereichern und zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Dabei findet sich eine große Auswahl an trockenheitsverträglichen Arten, die auch mit nährstoffarmem Boden zurechtkommen. Außerdem sind sie ein Paradies für Insekten.

Es gibt auch eine strahlend weiße Variante, Dictamnus albus ‘Albiflorus’, die jedem Beet eine elegante Note verleiht.

Sie ist schon etwas Besonders, die Diptam Pflanze, mit ihren leuchtend rosafarbenen Blüten, die mit dunkleren Adern durchzogen sind.
In freier Natur stehen die Pflanzen unter Naturschutz.

Auch auf die hübschen, reifen Samenkapseln, die an Sternanis erinnern, hat mich der hilfsbereite, kundige Gärtner im Botanischen Garten aufmerksam gemacht.

Die Blütezeit von Diptam geht langsam dem Ende zu.  

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