Mirabelle oder Gelbe Zwetschge (Prunus domestica ssp. syriaca) ist eine Unterart der Pflaume und zählt zur gleichen Gattung wie Mandelbaum, Pfirsich und Sauerkirsche.
Sie alle gehören zu den Obstgehölzen aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Bis zu fünf Meter hoch können die knorrigen Mirabellenbäume werden, ein Pflaumenbaum hingegen wird fast doppelt so hoch.
Sie mögen warmes Klima, geschützte Lagen sowie trockene, warme, auch steinige Böden, und sind für Krankheiten wenig anfällig.
Im Mai schmücken sie sich mit unzähligen kleinen weißen Blüten. Die hell- bis goldgelben runden Früchte, oft mit rötlichen Sprenkeln an der Sonnenseite versehen, leuchten von August bis September im dunkelgrünen Laub.
Geerntet werden Mirabellen traditionell durch Schütteln des Stammes, die Früchte werden in Netzen oder Tüchern aufgefangen.
Die Früchte reifen je nach Standort und Region von Ende Juli bis September.
Sie eignen sich für Kompott, Marmelade, Kuchen, edle Brände, Likör oder nur zum Naschen, da sie wunderbar süß schmecken.
Bekannt sind auch die großen Mirabellenplantagen in Lothringen, aus denen das Eau de Vie de Mirabelle, ein aromatischer Mirabellenbrand, hergestellt wird.
Ich habe viele Mirabellen als Geschenk bekommen, liebevoll gepflückt von Bäumen, die auf einem großen naturbelassenen Grundstück gedeihen.
Das Konservieren von Mirabellen passt gut in die Erntezeit, die nun eingesetzt hat.
„Lammas“, auch „Lughnasadh“ – Korn- oder Schnitterfest genannt – ist ein keltisches Mondfest und wird am 1. August gefeiert.
Es ist ein Fest der Fruchtbarkeit und des frühen Erntedanks.
Langsam werden die Tage auch schon wieder kürzer und es beginnt die Erntezeit.
Es ist eine energiegeladene Zeit, die mit Hitze verbunden ist, mit Gewittern, aber auch mit Brauchtum.
Kräuter werden geweiht, in Bayern wird alljährlich das Fest „Mariä Himmelfahrt“ am 15. August mit Kräutersegnung gefeiert.
Zeit, um die Früchte des Sommers zu genießen, die Fülle, die bunten Blumen, wieder aufgeblühte Rosen, die Sonne, die warmen Temperaturen.
Die Kornfelder sind vielerorts abgeerntet und leuchten im Sonnenlicht hell- bis goldgelb.
Hier in unserer Region wird es leiser und langsamer.
Manche Lokale haben Sommerpause, die Ferien haben gerade erst begonnen.
Auch beim Yoga wird das Thema „Lughnashad“ – Beginn der Erntezeit – gerne aufgegriffen.
Entscheidungen sind reif, Projekte können abgeschlossen, „Früchte geerntet“ werden.
Fehler werden erkannt, um daran zu „reifen“ und zu wachsen.
Hierzu passt der Link zu einer sehr schönen Yogaseite von Marie, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt:
https://www.instagram.com/p/C9omwpMIawd/?hl=de&img_index=2
Alles hat seine Rhythmen, Tag und Nacht, morgens und abends, die Jahreszeiten, immer wiederkehrend.
Teile eines vorgegebenen Kreislaufes auf dem Jahreskalender.
Und hier das Rezept:
Die Mirabellen waschen und dann mit ein wenig Wasser ca. zehn Minuten köcheln und danach ziehen lassen.
Mit dem Kartoffelstampfer die Mirabellen leicht zerdrücken und den Sud durch ein grobes Sieb auffangen. Dabei etwas Fruchtfleisch abseihen, damit das Gelee gehaltvoller wird.
Natürlich können die Früchte auch halbiert und entkernt werden, was mühsamer ist.
Den Saft (oder das Mus) mit dem Gelierzucker und einer Stange Bio-Vanilleschote nach Packungsanleitung aufkochen.
Wie immer gebe ich am Ende einen Spritzer Rum dazu.