Warum nur macht das Streben nach einem „Naturgarten“ so glücklich? Die Frage stelle ich mir oft.
Ein naturnaher Garten bietet vielfältige Lebensräume und versteckte Ecken mit teils heimischen Pflanzen, in denen sich auch Tiere wohlfühlen.
Er ist immer in Bewegung und verändert sein Aussehen, auch wenn sich im Laufe der Jahre gewisse Regelmäßigkeiten ergeben.
Ständig sind neue Details zu erkennen: Sprießendes Blattgrün im zeitigen Frühjahr, üppigere Farben und Formen im Sommer, die Blattfärbung im Herbst.
Blüten in wechselnden Farben, reifende Beeren oder Früchte, die nach Saison variieren.
Nach dem Vorbild der Natur wirkt alles ein wenig verwildert, gerade so als hätten die Pflanzen ihr Beet selbst ausgesucht und sich dort angesiedelt.
Wildstauden in Hülle und Fülle, eine große Blumenwiese, die sich im Lauf der Zeit zu einer Staudenwiese entwickelt hat.
Wasserbecken, Sprudelsteine, Brunnen, Zinkgießkannen, das halbierte Weinfass, in dem Wasser plätschert.
Niedrige, urige Mäuerchen, damit Tiere Unterschlupf finden und in deren Ritzen der Storchschnabel blüht.
Aufgeschichtete Holzscheite, die eine natürliche Mauer bilden und mit Efeu bewachsen sind.
Gestapelte Äste vom Obstbaumschnitt, die den wenig schönen Zaun in der Ecke kaschieren und dafür sorgen, dass der Hund nicht flüchten kann.
In vielen Bereichen sind dicke Äste drapiert oder auch Holzstämme zum darauf Sitzen und Klettern unseres Kätzchens (an der Leine).
Verwitterte Stein- oder Korbträge mit überhängenden Gewächsen sind unauffällige Blickpunkte, die mit der Umgebung verschmelzen.
Jede Anlage mit einheimischen, Beeren tragenden Bäumen oder Sträuchern sichert Vögel, Insekten und anderen Wildtieren Unterschlupf und Nahrung.
Auch ein Teich zieht unterschiedlichste Tierarten an, zumal Wasserpflanzen an flachen Ufern ideale Wachstumsbedingungen vorfinden, um sich auszubreiten.
Verwilderten Zwiebelblumen, Gewürzstauden, Apothekerpflanzen wie Arnika oder Kamille, duftige Waldreben an Zäunen gespannt oder auch am Stamm der Obstbäume, wo sie hochklettern können, wilde Heckenrosen schaffen eine Atmosphäre, die wenig Platz lässt für gezwungene, auffällige Farben und Formen.
Wie zufällig entstehen bestechend schlichte Arrangements durch das Gewährenlassen von Akeleien, Fingerhüten und Waldmeister, der inzwischen große Areale bedeckt.
In Kombination mit einjährigen Sommerblumen und vorgezogenen Dahlien entsteht so das Bild eines naturnahen Gartens, wobei die freie Natur als Inspirationsquelle dient.
Und somit auch Garant für jede Menge „Glück“.