Die Staude zählt aus botanischer Sicht zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Sie hat im Garten, vor allem im Bauerngarten, eine lange Tradition und war aufgrund der hübschen Blüten in weiß oder violett und ihres Duftes schon immer eine beliebte Zierpflanze.
Die Nachtviole stammt ursprünglich aus Südosteuropa, sie gilt als nicht-invasiv, sie verdrängt also keine heimischen Arten.
Früher wurde die Hesperis häufig als Heilpflanze verwendet und besonders wegen ihrer harn- und schweißtreibenden Wirkung geschätzt.
Sie galt als Allheilmittel, äußerlich angewendet bei Abszessen.
Aufgrund ihres feinen Duftes wurde sie auch als Grundsubstanz zur Herstellung von Heilmitteln und Salben verarbeitet.
Die leider kurzlebige, zweijährige, krautig gewachsene, winterharte Staude bildet im ersten Jahr eine Blattrosette und ab dem zweiten Jahr einen langen Blütenstängel.
An geeigneten Standorten erhält sie sich durch Selbstaussaat.
Man kann auch einige Stängel im Frühjahr oder Spätsommer abschneiden, Stecklinge ziehen und so Nachtviolen vermehren.
Die Blütezeit währt recht lange von Mai bis Juli.
Obwohl die Blüten sehr klein sind, verströmen sie ab dem Abend und die gesamte Nacht hindurch einen leicht würzigen Duft.
Nachtviolen bevorzugen einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden, der mit etwas Sand oder Kies aufgelockert werden kann.
Am besten gedeihen sie an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.
In kleinen Gruppen gepflanzt, setzen sie einen duftenden und hübschen Akzent zwischen Stauden oder auch unter lichten Gehölzen.
Und sie passen als Bauerngartenstaude gut in den Natur- und Aromagarten auch in Kombination mit anderen Wildstauden wie Akelei, Stockrose und Fingerhut.
Zudem ist die Nachtviole eine Bienenweide und lockt mit ihrem intensiven Duft vor allem Schwebfliegen und Nachtfalter in den Garten, wobei sie als Raupenfutter für Schmetterlinge und Pollenlieferant für Wildbienen dient. .
Man nennt die Nachtviole auch „Mondscheindufter“ mit einem betörenden Veilchenduft.
Während der Blütezeit kann man die Blüten trocknen und in einer Duftschale dekorieren.
Eine unaufdringliche Wildstaude, die sich ohne große Ansprüche in die Rabatte einfügt und zur strukturellen Vielfalt im Garten beiträgt.