… heißt es im Volksmund.
September und Mai sind sich in ihrer Witterung recht ähnlich.
Nachts ist es schon sehr feucht und kalt und das Thermometer zeigt Zahlen im einstelligen Bereich an. Tagsüber kann es angenehm warm werden und oftmals ist es windstill.
Diese Phase nennt sich „Altweibersommer“, die fünfte Jahreszeit im Jahr, welche üblicherweise Anfang bis Mitte September einsetzt und im günstigsten Fall in einem goldenen Oktober ausklingt.
Nun ist meteorologischer Herbstanfang, der kalendarische Stichtag ist allerdings erst am 23. September.
Neben dem kalendarischen und meteorologischen Herbstanfang existiert auch der Begriff des phänoloigschen Herbstanfanges, der sich nach dem Entwicklungsstand bestimmter Pflanzen richtet und regional unterschiedlich ausfällt.
Vielleicht beginnt er dann, wenn Herbstzeitlosen lila Blüten tragen oder wenn Herbstkrokusse ihre zarten Köpfchen mühsam aus dem Boden schieben.
Wenn Zwetschgen, Birnen und Trauben geerntet werden können, das Laub sich zu verfärben beginnt.
Dann liegt auch ein Hauch von „Melancholie“ in der Luft, ein wenig Wehmut darüber, dass das Gartenjahr langsam auf das Ende zusteuert, auch wenn alle Pflanzen nochmals ihr schönstes „Gewand“ anlegen.
Dabei finden sich unterschiedlichste Materialien, seidige Blüten, manchmal auch wie aus Samt.
Saftige Beeren zieren die Sträucher, rostfarbene Hagebutten die Rosen. Braungefärbte Hütchen sitzen an Bäumen, Pompons und Halskrausen an Dahlien, die Schirme der der Lampionblumen blähen sich auf und nehmen Farbe an. Auf der Wiese liegen welke Blätter brüchig wie Pergamentpapier.
Nun ist die Zeit gekommen für Stauden, die mehr als unaufdringlich wirken und leicht übersehen werden können.
Juwelen für Schattenbereiche, durch Pflanzen, die dann ihren großen Auftritt haben, wenn sich die Beete langsam lichten.
Japanische Krötenlilien – Tricytris hirta – sind filigran wirkende Schattengewächse, die aufgrund ihrer charakteristischen, gepunkteten Blüte auch Gartenorchideen genannt werden.
Es handelt sich hierbei um die botanische Familie der Liliengewächse.
Da die Staude etwas empfindlich gegenüber kalten Temperaturen ist, benötigt sie einen Winterschutz oder eine dicke Mulchdecke.
Sie gedeiht im Schatten oder Halbschatten in möglichst feuchtem, humushaltigen Boden ohne Staunässe.
Und wenn es irgendwo besonders gut duftet, nach süßem Jasmin, dann weiß ich, dass eine Silberkerze in der Nähe wächst. Auch ein Juwel für den Schatten.
Die Silberkerze – Cimicifuga – verziert lichtarme Bereiche mit ihrem gefiederten Laub in Grün oder rötlichem Braun, mit langen Blütenständen, die kleine rosa oder weiße Blüten tragen. Auch Bienen und Schmetterlinge werden angezogen, weshalb die Staude zu den Bienenweiden gezählt werden kann.
Es sind Wald- und Waldrandpflanzen, die einen humosen Boden bevorzugen und es schätzen, wenn man sie ungestört wachsen lässt mit großzügigem Abstand zum Nachbarn.
Die Arbeit am Teich hat sich gelohnt und der Bestand an Krebsscheren (Stratoides aloides) ist nun auf einige Rosetten reduziert, welche an der Wasseroberfläche treiben.
Und wenn ich den dichten Bewuchs der schilfartigen Zwergrohrkolben im Uferbereich betrachte, überkommt mich der Eindruck, es könne ein wenig lichter sein… die Pflanzen verbreiten sich im Handumdrehen mit ihren unterirdisch kriechenden Rhizomen.