Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr vollgepackt mit Überraschungen teils unliebsamer Natur.
Wie so oft hat es sich bewährt, die Aufmerksamkeit auf Schönes und erprobt Stimmungsförderndes zu richten.
Das kalte Wetter mit Eis und ein wenig Schnee hat leicht gemacht, sich umzusehen.
Was eignet sich als Funkelaufnahme, welche Staude sieht besonders schön aus, wenn der Frost auf den verdorrten Blütenständen sitzt? Wo passt der Futteranhänger hin und wo finden die Raben ihn nicht?
Heuer sind Futterblumen entstanden, die sich sehr gut aus dem Silikonförmchen haben lösen lassen. Bei den kalten Temperaturen wurden sie auch schnell fest.
Auf dem großen, ordentlich aufgeschichteten Holzhaufen unter der Fichte habe ich kleine Lämpchen angebracht, die urig und heimelig anmuten. Der übrige Garten ist dezent beleuchtet.
Auch Rituale bringen Schwung wie das Schneiden von Barbara-Zweigen am 4. Dezember. Mit ein bisschen Glück werden die zarten Zierkirschenzweige an Weihnachten blühen.
Das Aromalämpchen habe ich wieder aus dem Schrank geholt, in der Hoffnung dass unser junges Kätzchen ihre neugierige Nase nicht hineinstecken wird.
Duft ist einfach unschlagbar in seiner Wirkung und ein echter Stimmungsmacher. Dabei können positive Emotionen gelöst und angenehme Erinnerungen geweckt werden.
Auf dem kleinen Sieb liegt meine Lieblingsmischung, eine Komposition aus Lavendel, Zeder und Orangenschale zusammen mit einem kleinen Stück Rosenweihrauch. Der feine Rosenduft resultiert aus der Kombination verschiedener Rosenöle von Damaszenerrosen. Dabei wird ägyptischer Weihrauch pulverisiert und mit Rosenwasser, vermahlenen Rosenblütenblättern und ätherischem Öl versetzt. Beim Verräuchern erfüllt ein ganz spezieller Duft den Raum, auch wenn meine kleine Enkeltochter die Nase rümpft und entrüstet meint: „riecht nicht gut!“
Einige feine Produkte sind wieder in der Naturküche entstanden.
Bereits Anfang März hat das duftende Veilchen den Reigen unter den Heilpflanzen eröffnet. Dabei habe ich Veilchenölauszug angesetzt, später im Jahr folgten Mazerate aus Damaszener-Rosenblüten und zum Abschluss der Saison Lavendelölauszug.
Auch Rosentinktur füllt einige Fläschchen, um Naturkosmetik-Produkte zu konservieren.
Kulinarisch steht Rosenblütengelee in der Vorratskammer, Johannisbeergelee und zum Abschluss des Gartenjahres Quittengelee.
Ein Highlight im Gartenjahr bereits in Richtung Adventszeit war Quittenbrot, eine Art Konfekt, dieses Mal mit dem neuen Dörrautomaten zubereitet, der aufgrund der langen Dörrzeit stromsparender ist wie ein Backofen.
Natürlich wurden auch viele Kräuter auf diese Weise getrocknet und somit für die kalte Jahreszeit konserviert.
In der Naturapotheke gab es ein wenig Arnikatinktur, hilfreich bei Mückenstich-geplagter Haut, und hübsch anzusehende Lavendelsäckchen.
Einige neue Stauden sind eingezogen wie Staudenbasilikum, das im Kalthaus überwintert, und zum Ende der Saison Elfenblumen, Juwelen im Schattengarten. Sie blühen sehr früh im Jahr, meist noch vor dem Laubaustrieb, viele Sorten sind zudem wintergrün.
Ein bisschen leiser und ruhiger war die Adventszeit heuer und viele Besorgungen haben sich auf den online-Versand beschränkt.
Noch fehlen Weihnachtsäpfelchen, die schwer aufzutreiben sind, Bändchen bekommen und für den gewünschten Glanz am Baum eingeölt werden müssen.
Das Schlusslicht unter den kreativen Handlungen bildet Honigkuchenbaumbehang, auch als dezent anmutender Christbaumschmuck.
Auch Christrosen habe ich noch im kleinen Blumenladen erstanden, bevor die Türen geschlossen werden.
Mit Impressionen aus dem Garten möchte ich das Jahr ausklingen lassen.
Ich wünsche schöne Festtage und Zuversicht.