Endlich wird es wieder Frühling.
Allerdings ist es nachts sehr kalt und der Teich ist konstant mit einer Eisschicht bedeckt.
Auch am Wasserfall im Randbereich hat sich eine dicke Haube gebildet.
Morgens sieht es durch den glitzerigen Raureif aus wie Winter, im Laufe des Vormittags kehrt Frühling ein.
Hier in der Region fehlt es allerdings dringend an Wasser, da es lange nicht mehr geregnet hat, und auch die Waldbrandgefahr nimmt zu.
Mit der einsetzenden Vegetation ist auch wieder Zeit, die Kosmetik-Herstellung mit Pflanzen aus dem Garten zu starten.
Wie immer wird ein Veilchen-Ölauszug den Reigen eröffnen.
Wenn die ersten Duftveilchen als Boten des Frühlings blühen oder auch andere Blüten nachschieben, scheint es, als wäre alles in Ordnung. Wie das nur trügt.
Auch die neu gerührten Duschmelts machen Lust auf Weiteres.
Sie enthalten feine Öle, ein Pulvertensid und für die Festigkeit eine Mischung aus Sheabutter und Maisstärke.
Sie eignen sie sich gut als kleines Mitbringsel, schlicht verpackt in weißen Papierhüllen mit kleinen Bastschleifen.
Im Garten in der hintersten Ecke ist ein neues Waldbeet entstanden.
Dies gab es schon lange vor unserer Zeit.
Einstmals war es eine Grube oder ein Kompostbereich, eingefasst mit dicken Pflastersteinen.
Es war immer ein wenig gruselig, da der Boden bei jedem Schritt nachgab.
Lange Zeit diente die Fläche zur Lagerung von Erde, Rindenspänen und abgeschnittenem Geäst.
Nun ist der Bereich aufgeräumt, das Niveau des Waldbeetes mit Kompost angeglichen und mit kleinen Holzstücken etwas aufgelockert.
Es sind Waldheidelbeeren, Frühlingsalpenveilchen, Anemonen, Akeleien und Storchschnabel-Sorten eingezogen. Dazwischen macht sich Waldmeister breit, was hübsch aussehen wird mit den weißen Blütchen im doch dusteren Bereich unter der großen Fichte.
Stabilisierend wirken all diese Kreativhandlungen, wobei Schönes und Duftendes entsteht, oder auch die Arbeit im Garten, auf jeden Fall.
Auch wenn sie (aktuell) mit einer gehörigen Portion von schlechtem Gewissen verbunden sind.