Calendula officinalis – Ringelblume

Das Gartenjahr neigt sich dem Ende, dennoch finden sich noch Pflanzen, die in der Natur- und Heilkosmetik verwendet werden können.
Selbst hergestellte Naturkosmetik hat neben der Pflegewirkung  auch einen heilenden oder zumindest lindernden Effekt.
Sei es bedingt durch Recherchen, Studien über entsprechende Pflanzen, durch das Pflücken der Blüten, durch die sorgfältige Herstellung des gewünschten Produktes.
Auch der Duft, der den Pflanzen entströmt, hat einen durchaus  positiven  Einfluss auf das Wohlbefinden.

Die Zeit von Juni bis August ist den Heilkräutern vorbehalten.
Jetzt Anfang September können Kräuter noch getrocknet werden für kulinarische Salze, Pfeffer, Ölmischungen oder für Hydrolate oder einfache Pflanzenwasser, als Auflage für das Kräuterstövchen.

Aber auch Ringelblume ist noch im Heilbeet zu finden.
Calendula officinalis gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae), wächst meist krautig und breit verzweigt und bildet gelbe oder orangefarbene Blüten, die ab Juni bis in den Herbst hinein erscheinen.
Sie ist als Heilpflanze bekannt, erste Aufzeichnungen über die Verwendung der Ringelblume als Heilpflanze finden sich im 12. Jahrhundert.

Calendula officinalis, auch „heilsamer Kalender“ genannt, folgt als Tageskalender dem Lauf der Sonne und schließt nachts ihre Blüten.
Über Jahrhunderte hinweg stand die Garten-Ringelblume bei Bauern als „Wetterprophet“ in hohem Ansehen, denn sie faltet ihre Blüten zusammen, wenn schlechtes Wetter mit Regen bevorsteht.
Seit Menschengedenken weiß man um die Heilkraft und um die wundheilungsfördenrde und entzündungshemmende Pflegewirkung der Pflanze.  Deshalb nennt man sie auch „Arnica der Gärten“, Mariengold oder Goldrose.

Aus Ringelblumen können einige,  leicht herzustellende Produkte gewonnen werden wie ein Ölauszug für eine Salbe, Pfotensalbe für Hunde oder auch nur die getrockneten Blüten für eine Teemischung.
Eine Salbe wirkt bei Hautabschürfungen, leichten Brandverletzungen und Sonnenbrand, Ekzemen, blauen Flecken, Verstauchungen.
Auch Ringelblumensud oder Kompressen bei Blutergüssen, Quetschungen oder nach Sonnenbrand können angewandt werden.

Neben dem klassischen Ölauszug im Kaltverfahren, der  Zeit benötigt, aber schonend ist, gibt es auch die Möglichkeit einen schnellen Auszug in der Heiß-Methode herzustellen. Hierbei wird das Pflanzmaterial in ein hitzebeständiges Glas gegeben und im Wasserbad sanft erwärmt. Etwa 30 Minuten sollte das Gemisch durchziehen. Bitte darauf achten, dass 30 Grad nicht überschritten werden, da sonst die Inhaltsstoffe darunter leiden.

Danach wird abgeseiht und in ein Fläschchen abgefüllt.
Nun kann der so gewonnene Pflanzenauszug weiterverarbeitet werden, vielleicht in einer leichten, heilenden Lippenpflege.

Hier ein Rezept für eine einfache, aber sehr angenehme Lippenpflege:
Für den heißen Pflanzenauszug je 20 ml Mandel- und Jojobaöl  sowie zwei Teelöffel frische (trockene!) Ringelblumenblüten und Melissenblätter  in ein hitzebeständiges Glas geben und im Wasserbad langsam erwärmen.

Abkühlen lassen, abseihen, eventuell durch ein Tuch (oder den Teefilter) sorgfältig ausdrücken.
In ein dunkles Fläschchen füllen, beschriften, kühl stellen.

Anschließend  für eine kleine Menge Lippenpflege
8 g Ölauszug,
2 g Beerenwachs (es eignen sich auch Bienenwachs oder Rosenwachs) und
4 g Kakaobutter
unter Rühren erhitzen und auflösen.
Danach in Döschen füllen. Durch das Beerenwachs ergibt sich eine leichte, glossige Struktur.

Die Lippensalbe pflegt und unterstützt durch die antibakteriellen Eigenschaften der Kräuter das Abheilen von Herpesbläschen.

Wieder einmal ist ein Hauch von Sommer in einem sehr schönen Naturkosmetikprodukt mit heilsamem Charakter konserviert.

 

 

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