Mai – der „Blumenmond“

Im alten Rom trug der Monat Mai den Namen der römischen Göttin des Wachstums „Maja“ – wegen der Hauptblütezeit  auch „Blumenmond“ genannt. Auch wenn Vorsicht angebracht ist durch die „Eisheiligen“, die am 15. Mai mit der „Kalten Sophie“ enden.

Es war länger kalt diese Saison und somit entwickelt sich der Garten eher zögerlich. Noch ist die Blattentfaltung nicht ganz abgeschlossen. Rhododendren blühen nach und nach auf und tauchen auch düstere Stellen des Gartens in helle Farbe.

In der Blumenwiese dominieren Schlüsselblumen neben weißen Narzissen. Bald wird die Margeritenblüte folgen.

Zahlreiche Primeln setzen pinkfarbene Akzente am Teichrand, wo sie sich sehr gut machen und an anderen Stellen aussamen. Somit ist immer für eine kleine Überraschung gesorgt.
Umringt von Bachnelkenwurz Geum rivale, die auf langen Stielen winzige Blüten tragen, die nicken. Bachnelkenwurz bildet breite Horste, deren Laub wintergrün ist.
Die Wurzeln enthalten das ätherische Öl Eugenol, daher der Name Nelkenwurz. In früherer Zeit wurden die getrockneten Wurzeln in der Küche als günstig verfügbarer, weil heimischer Nelkenersatz verwendet.

Derzeit überwiegt der Farbton Grün. Ein Maiengrün in allen Schattierungen.
Das Blatt trumpft auf und präsentiert sich in verschiedensten Farben und Formen.
Die biegsamen Blätter der Taglilien, die eher strengen und starren glänzenden Schwerter und Lanzen von Iris, die sich dafür eignen, den Beetrand ordentlich zu säumen.
Waldmeister breitet sich üppig aus mit frisch grünen Blättchen, beginnt zu blühen und sondert einen wunderbaren Duft ab.
Auch Maiglöckchen haben sich vermehrt, da sie viele schattige Stellen finden, ebenso wie das Pfingstveilchen, das weiße Punkte setzt.

Salomonsiegel (Polygonatum), eine langstielige Staude, die ihre hübschen weißen Blütenglöckchen zeigt, und Maiglöckchen (Convallaria) sind nahe Verwandte. Beide bereichern als Frühlingsboten den schattigen Garten.
Das Echte Salomonssiegel (Polygonatum odoratum) gehört zu den heimischen Wildstauden. Die Pflanze fühlt sich in lichten Eichen- und Kieferwäldern wohl. Von Mai bis Juni erscheinen die weißen Blütenglöckchen, aufgereiht wie kleine Perlen. Ihr Duft erinnert an  Bittermandeln, welcher auch Insekten anlockt.

Manchmal wirkt das Blattgrün leicht matt, manchmal fällt es durch einen besonderen Glanz auf, manchmal trägt das Blatt eine pelzige Behaarung wie bei Mohn, Kugeldistel oder der Zistrose Cistus incanus, der graubehaarten Zistrose. Die Zistrose ist gut durch den Winter gekommen, wobei der Schutz der Blätter sehr wichtig ist, da eine Freilandpflanzung für die sonnenhungrige Pflanze eigentlich nur in wintermilden Regionen ratsam ist.

Laub kann glänzen wie mit Brillanten übersät sei es durch Regenwasser oder auch Tautropfen, die sich besonders auffällig auf der Blattoberfläche des Frauenmantels sammeln.

Auch die Fliederblüte setzt ein und macht ein wenig süchtig.
Auf der einen Seite des  Gartens weht Fliederduft heran, auf der anderen Seite das Parfum von Waldmeister.
Mai ist somit nicht nur „Blumenmond“, sondern auch mein persönlicher „Duftmond“.

 

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