Sommersonnenwende Johanni

Der Garten ist voller Schmuckstücke.
In keiner Jahreszeit blüht es so üppig wie im Moment. Auch die Rosen stehen in voller Blüte und wurden teils für Ölauszüge und Tinkturen geerntet. Überall duftet es.

Heuer haben die beiden „Brennenden Büsche“ Diptam zum ersten Mal im Kräuterbeet geblüht (Bild unten).
Sie stellen eine kleine Rarität dar. In freier Natur wachsen sie an trockenen Waldrändern oder in Trockenwiesen und stehen unter Naturschutz.
Die Pflanzen blühen von Ende Mai bis Juli. Dabei verströmen sie einen zarten Duft nach Zitrone und Vanille.
Das ätherische Öl, das besonders bei heißem Wetter ausgeschieden wird, kann sich entflammen, was besonders gut in der Dämmerung  zu beobachten ist. Die Pflanze kommt dabei nicht zu Schaden und so heiß wird es wohl eher nicht. Alle Teile der Pflanze sind allerdings giftig.

Jetzt um Johanni ist auch die Blüte-Hochzeit von Arnica montana.
Arnika, die auch Johannisblume oder Bergdotterblume genannt  wird, ist eine aromatisch duftende Pflanze, die bis zu 60 Zentimeter hoch wird. Der Stängel ist flaumig behaart, die Stängelblätter sind Lanzettförmig und paarweise angeordnet. Die Blüte ist leuchtend gelb und sternförmig.
Arnika, vielleicht auch wegen der sonnengelben Farbe, ist ein Sinnbild für Sommer und Tage, an denen es schier endlos lange hell ist.

Sie ist auch eine alt bekannte Heilpflanze, die unter Naturschutz steht. Dabei werden die  Blüten in Salben oder Tinkturen verarbeitet. Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend und blutreinigend.
Neben Melissentinktur hilft somit auch ein Planzenauszug aus Arnika gegen Entzündungen hervorgerufen durch Mückenstiche.

Herstellung von Tinktur:
Getrocknete Arnikablüten in Alkohol (aus der Apotheke)  ansetzen, bis alles bedeckt ist. Mehrmals täglich schütteln, damit die enthaltenden Wirkstoffe gelöst werden.
Nach ca. 2 Wochen die  Blüten aus dem Alkohol filtern, die Flüssigkeit in ein dunkles Roll-on-Fläschchen füllen. Bei Bedarf auftupfen.

Die meisten Wiesenkräuter haben nun Zeit gefunden, auszusamen. Somit ist jetzt eine günstige Gelegenheit für die Mahd von naturnahen Wiesen, auch wenn es fast eine Sünde ist bei all der Pracht.
Wie immer habe ich auf zehn cm Höhe abgemäht und viele Stauden wie Lupinen und Salbei stehengelassen. Das Schnittgut liegt auf dem Kompost und duftet lange nach.
Bald werden neue Stauden einziehen, die in den nächsten Wochen blühen wie Stauden-Lein, Bergminze, echter Quendel, späte Storchschnabelarten, Steppensalbei und Skabiose. Malven und Thymian haben sich bereits gut ausgebreitet. So ist immer für Nachschub gesorgt.

Traditionell werden Spargel und Rhabarber bis zum Johannistag (24. Juni) geerntet.
Es ist wirklich Sommer geworden, was die heißen Temperaturen deutlich signalisieren.

 

 

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