Jahresausklang

Die Vorbereitungen auf Weihnachten bestehen unter anderem aus Backen – ich backe immer einen Weihnachts-Apfelkuchen für einen Geburtstag – Karten schreiben, Geschenke verpacken, Überlegungen, wie der Heilige Abend gestaltet werden soll. Wenn das Wetter mitspielt, gehen wir gerne zu einer Waldweihnacht.

Wer versucht, im Rhythmus der Natur zu leben, und das machen „Gartenmenschen“ in besonderem Maße, wird immer „geerdet“ sein.
Trotzdem ist es schön, die Zeit „zwischen den Jahren“ ruhig ausklingen zu lassen und ein wenig zu reflektieren und vielleicht auch manches neu  zu strukturieren.

Eine „Niemandszeit“, Übergangszeit, mystische Zeit, mit Brauchtum verbunden.
Auch heute noch ziehen in verschiedenen Regionen der Alpen Menschen in Tierfelle gekleidet durch die Dörfer, zur Vertreibung böser Geister.
Der Name Rauhnächte geht vielleicht auch auf das Wort „ruch“ (haarig) zurück und stellt somit einen Bezug zu Tierfell her.

Es war und ist üblich, Kräuterrituale durchzuführen, um Haus und Hof zu reinigen und Krankheitserreger zu vernichten. Mit heimischen Kräutern wie Salbei, Holunderrinde oder Fichtenharz.

Die erste Rauhnacht beginnt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember und endet am Dreikönigstag.
Doch oft wird auch am 21. Dezember begonnen (Thomasnacht, Julnacht), die Zeit der Wintersonnenwende. (heuer am 22. Dezember 23).
Die Wintersonnenwende ist mit besonderer Hoffnung verbunden, denn das Licht kehrt zurück. Die Tage werden wieder länger.

Was kann gemacht werden?
Tagebuch führen, Träume notieren oder Gefühl, das morgens beim Aufwachen herrscht.
Abends eine Kerze oder ein Teelicht anzünden, was die Wiederkehr des Lichtes in der Natur symbolisiert, den Tag vorbeiziehen lassen mit all seinen Erlebnissen.

Wie war das Wetter, die Stimmung, welche „Botschaften“, auch in Bezug auf Natur und Tierwelt, sind zu erkennen.
Was sind neue Ziele, mit welchen Menschen möchte ich Kontakt haben.
Wer oder was hat mich Energie gekostet.
Was ist in Balance und was nicht.

„In Ritualen wird die Welt neu erschaffen“.
(Afrikanisches Sprichwort)

Das gilt auch für die kleinsten Rituale im täglichen Leben.
Das Genießen einer duftenden Tasse Tee, das Spazieren mit dem Hund oder einer Katze (an der Leine im Garten).
Das Herumstreifen im Freien um zu sehen, welche Knospe oder gar Blüte sich langsam regt.
Das Beobachten der Vögel und das Ausbringen von Futter.
Das Aufstellen einer Hyazinthe im Glas und zu warten, bis sich der Duft entwickelt.

Der Begriff „Ritual“ leitet sich vom lateinischen „ritualis“ ab, den (religiösen) Brauch betreffend, also feierlich-festliche Handlungen mit einer besonderen Bedeutung.
Manche sind einmalig, manche wiederholen sich.

Auf diese einfache Weise kann das Jahr im Takt der Natur langsam ausklingen.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert