Zeigerpflanze Märzenbecher

Die Schneeglöckchenblüte geht zu Ende, etwas länger währt die Blüte der großen Schwester, die des Märzenbechers, auch Frühlingsknotenblume genannt.
Sie blüht von Februar bis April.
Märzenbecher Leucojum vernum gehört zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).

Die Frühlingsknotenblume hat eine seidig weiße, glockenförmige Blüte mit sechs gleich langen, zipfelig auslaufenden Blütenblättern, an deren Ende sich jeweils ein gelbgrüner Fleck befindet.
Die zarten Blüten des Märzenbechers verströmen einen veilchenartigen Duft, der erste Bienen anlockt.

Märzenbecher sind auch sogenannte „phänologische Zeigerpflanzen“.
Blühen sie, neben Haselnuss-Sträuchern und Schneeglöckchen, zeigen sie den phänologischen Vorfrühling an.

Der phänologische Kalender (im Gegensatz zum kalendarischen oder meteorologischen Kalender) teilt das Kalenderjahr in zehn Jahreszeiten ein:
Vor-, Erst- und Vollfrühling, Früh-, Hoch- und Spätsommer, Früh-, Voll- und Spätherbst sowie Winter.
Dabei bestimmen Zeigerpflanzen, unterschieden nach Austreiben, Blühen oder Fruchten, wann die jeweilige Jahreszeit anfängt.

Auf nährstoffreichen Böden in Au- und feuchten Laubmischwäldern findet der Märzenbecher optimale Lebensbedingungen.
Er wächst gerne halbschattig bis schattig und harmonisiert gut mit der Schachbrettblume Fritillaria meleagris, die die ebenfalls feuchtere Böden bevorzugt.

Die Pflanze ist in allen Teilen giftig, sie gilt als gefährdet und ist streng geschützt.
Nach der Blüte zieht die Pflanze ein. Die Zwiebel speichert Wasser und Nährstoffe aus der letztjährigen Vegetationsperiode.

Möchte man sich das frühlingshafte Flair im Garten ein wenig länger bewahren, kann dies durch die Sommer-Knotenblume Leucojum aestivum geschehen.
Die aufrecht wachsende Pflanze schmückt Beete von April bis Mai mit ihren hellen Glöckchen.
Die Glockenblüten sitzen in Gruppen von bis zu acht Einzeblüten an den biegsamen Stielen.

Die Sommerknotenblume ist die einzige verwandte Art des Märzenbecher. Gerne besiedelt sie feuchte Wiesen in Gewässernähe oder Sümpfen, weshalb sie bei uns am Teichrand gepflanzt ist und  zuverlässig jedes Jahr erscheint.

Nach dem Vorfrühling folgt Erstfrühling mit der Blüte von Forsythien, Beerensträuchern wie die Stachelbeere.
Obstbäumen wie Kirsche, Pflaume und Birne, die Laubentfaltung von Birke und Buche.

Die Apfel- und Fliederblüte markiert den Beginn des Vollfrühlings, ebenso die Laubentfaltung von Eiche und Hainbuche.

Vorbei ist die Zeit des Ausruhens.
So vielfältig sich nun die Pflanzenwelt präsentiert, so abwechslungsreich zeigen sich auch die zehn (phänoloigschen) Jahreszeiten  mit ihren speziellen Highlights in Bezug auf Wetter, Gartenarbeiten, Brauchtum und Festitiväten.

 

 

 

 

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