Vegane Ernährung liegt voll im Trend, wobei vegane Produkte längst nicht mehr Nischenartikel sind.
Auch große Handelskonzerne haben mittlerweile erkannt, dass sich mit der veganen Lebensphilosophie verdienen lässt und bieten zumindest ein kleines Sortiment an, welches stetig ausgebaut wird.
Der Umsatz wächst, seit 2010 mit jährlichen Zuwachsraten, die im Schnitt bei 17 Prozent liegen.
Die Nachfrage ist vorhanden, Sojamilch, Tofuwürstchen, auch Kleidung, vegane Blumenerde, Tierfutter, Kosmetika…
Um den Bogen zu Kosmetika und Pflanzen zu spannen, es gibt wunderbare Möglichkeiten, Tierisches zu vermeiden.
Beispielsweise Bienenwachs, welches als Konsistenzgeber und schwacher Emulgator in Pflegeprodukten für Stabilität sorgen soll, kann sehr gut durch Beerenwachse oder Blütenwachse ersetzt werden.
Daneben finden sich noch Schalenwachse (Sonnenblumen-, Reiswachs), Blattwachse (Carnaubawachs, Blattwachs der brasilianischen Carnaubapalme, Copernica prunifera) und Gräserwachse (Candelillawachs, Wachs von ginsterartigen Wolfsmilchgewächsen, Euphorbiacea).
Ich setze besonders gerne Beerenwachs und/oder Rosenwachs (Blütenwachs) ein. Weil mir die Vorstellung gefällt, Pflanzliches zu verwenden.
Beerenwachs wird aus der Fruchtschale des Sumachbaumes Rhus Verniciflua gewonnen. Die Beeren werden in Kesseln gekocht, anschließend kann das Rohwachs abgeschöpft und filtiert werden.
Dieses Beerenwachs kann – ebenso wie Blütenwachse – in Lippen- und Pflegestiften eingesetzt werden, in der Haut- und Haarpflege, in der dekorativen Kosmetik.
Blütenwachse umfassen Jasminwachs (Jasminum Grandiflorum Flower Cera), Rosenwachs (Rosa Damascena/Centifolia Flower Cera), Mimosenwachs (Acacia dealbata Flower Cera), Tuberosenwachse (Polianthes Tuberosa Flower Cera) neben anderen.
Blütenwachse sind Nebenprodukte der Absolue Herstellung.
Frische Blüten werden mit erwärmtem Lösungsmittel ausgezogen. Nach mehreren Verfahrensschritten bleibt eine salbenartige, duftende Masse zurück, das Concrète, auch „Blütenbutter“ genannt. Es besteht aus ätherischen Ölen, Wachsen, Farbstoffen…
(Quelle: Naturkosmetische Rohstoffe, 2. Auflage, Heike Käser, Freya-Verlag).
Die folgende Aufnahme zeigt eine Möglichkeit der selbst hergestellten Lippenpflege, an der ich schon lange Zeit feile, angelehnt an ein Kaufprodukt, um dieses ersetzen zu können.
Sie hat Gloss-Charakter, ein schönes Auftrageverhalten und pflegt gut.
Der Balm enthält eine Mischung aus Mandel-, Rosenjojoba-, (mit Rosen aus dem Garten!) Reiskeim- und Kokosöl, Mangobutter, Avocadin (Unverseifbares der Avocado), einer Spur Menthol, Kamille und für die Konsistenz eine Mischung aus Rosen- und Beerenwachs. Beduftet ist es mit einem Tropfen Melissenöl (ätherisch).